Neuer Rekord der CO2-Konzentration in der Atmosphäre

Die Umwelt-, Klima- und Biodiversitätskonferenzen reihen sich derzeit wie Perlen an einer Kette und die Wissenschaftler werden nicht müde, auf die Gefahren für die Menschen und die Umwelt durch die steigenden Treibhausgasemissonen sowie den Klimawandel  hinzuweisen. Angesichts der Befürchtungen, dass die globale Erwärmung um vier Grad oder mehr bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ansteigen könnte, bemühen sich die Vereinten Nationen intensiv um eine wirkungsvolle internationale Klimapolitik hinsichtlich der Gefahren des Klimawandels. Leider hat die Weltgemeinschaft derzeit andere Sorgen, sodass das Thema Klimawandel weit aus dem Mittelpunkt gerückt wurde.

Die rezente Meldung zur CO2-Konzentration seitens der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) muss uns jedoch aufrütteln – die Aussage ist eindeutig: „Der Klimawandel kann nicht mehr gestoppt werden.“ Die Konzentration hat ein neues Rekordniveau erreicht und die Versauerung der Ozeane ruft schwerwiegende verheerende Konsequenzen  hervor.

Seit dem Beginn der Industrialisierung greift der Mensch in den natürlichen Kreislauf ein, in einem wachsenden Maß werden die fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas und Kohle, in denen Kohlendioxid über viele Hunderte von Millionen Jahren dem natürlichen Kreislauf entzogen war, verbrannt. Diese Verbrennung erhöht die  CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Bis zum Beginn der Industrialisierung schwankte diese Konzentration nur geringfügig zwischen 275 und 285 ppm. Seitdem erhöht sie sich und nun wurde die Schwelle von 400 ppm – ein trauriger Rekord – überschritten.

Auf der Nordhalbkugel der Erde lag die Konzentration erstmals im April 2014 über diesem symbolischen Wert, eine direkte Folge der Verbrennung von fossilen Energieträgern sowie anderer klimaschädlicher anthropogener Eingriffe in den Naturhaushalt. Den  Klimaexperten zufolge wird die Grenze von 400 ppm weltweit im Jahr 2015 überschritten.

Aber nicht nur die Atmosphäre ist von dieser Erwärmung betroffen, ebenso die Weltmeere, welche etwa ein Viertel der Treibhausgase aufnehmen und sie in tiefere Schichten einlagern. Wohl wird der CO2-Gehalt in der Atmosphäre verringert, aber die Übersäuerung der Ozeane schreitet schnell voran. Es wird geschätzt, dass die Weltmeere täglich etwa vier kg CO2 für jeden auf der Erde lebenden Menschen aufnehmen. Mittlerweile hat der Säuregehalt der Ozeane den höchsten Stand seit etwa 300 Millionen Jahren erreicht. Bis zum Jahr 2000 wurde der größte Teil der aufgenommenen Wärme in 700 m tiefen  Meeresschichten eingebracht, nunmehr in die 700  bis 2000 m tiefen Schichten. Vor allem wegen der Ausdehnung der Ozeane und wegen der abschmelzenden Gletscher und Eisschilde erhöhte sich der Meeresspiegel um etwa 20 cm seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese Einlagerung muss jedoch aus ökologischen Gründen gestoppt werden, sollen Fauna und Flora der Weltmeere keine unwiderruflichen Schäden erleiden.

Man darf ebenfalls nicht vergessen, dass die emittierten Treibhausgase mehrere hundert Jahre lang in der Atmosphäre und in den Weltmeeren verweilen. Hinsichtlich der Weltmeere muss noch bedacht werden, dass das eingelagerte CO2 mit steigender Temperatur wieder herausdiffundiert.

Neben der CO2-Konzentration steigt auch die Methan-Konzentration an. Sie erhöhte sich um 253 Prozent und diejenige des extrem aggressiven Klimagases Stickstoffoxid um 121 Prozent gegenüber den vorindustriellen Werten – bei allen Treibhausgasen wurden die bisherigen Rekorde gebrochen.

Des Weiteren vermelden die Klimaexperten, dass sich der Strahlungs- oder Klimaantrieb zwischen den Jahren 1990 bis 2013 um 34 Prozent erhöhte. Dieser Mechanismus ergibt sich durch den Umstand, dass die Treibhausgase die Sonnenstrahlung in der Atmosphäre Luft zurückhalten und diese entsprechend erwärmen.

Schlussgedanken

Der WMO-Generalsekretär Michel Jarraud meinte diesbezüglich, dass es nunmehr der vermehrten konzertierten internationalen Aktionen gegen den Klimawandel bedarf. Und weiter: „Wir haben die Kenntnisse und auch die Werkzeuge, um den Temperaturanstieg auf unserem Planeten bei maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen und dadurch unseren Kindern und Enkeln eine Zukunft zu ermöglichen. Es gebe keine Entschuldigung dafür, dies nicht zu tun.“

Deshalb steigt die Zahl der Regierungen, welche einen Wendepunkt für das Klimaabkommen in Paris im kommenden Jahr verlangen. Hier müssen eindeutige Wege nicht nur hin zu einer Welt mit niedrigen CO2-Emissionen, sondern letztendlich einer karbonfreien Welt eingeschlagen werden.

Angesichts der Klimakonferenz in New York am 23. September und der Umweltkonferenz in Lima im Dezember, fällt diesem WMO-Bericht eine überaus hohe Bedeutung zu. Es zeigt sich verstärkt, dass die Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre dringend verringert werden müssen.Wenn wir den Planeten für die künftigen Generationen bewahren wollen, dann müssen wir umgehend handeln. Dem Klimawandel muss die höchste politische Priorität eingeräumt werden. In diese Aufgabe muss jede Bürgerin und jeder Bürger eingebunden werden.

Wenn wir jedoch mehr Kraft und Energie für die gegenseitige Bekämpfung ausgeben, wohlwissend, dass dies in die Sackgasse führt, dann können auch keine gut gemeinten Appelle etwas ausrichten.

Quellennachweis :

1°            Der in Genf veröffentlichte Jahresbericht der WMO (UN-Organisation)

2°            http://www.wetter.com/news/treibhausgaskonzentration-auf-neuem-rekord

3°            http://www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/anpassung-an-den-klimawandel/

 

 

 

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