Problematik der künstlichen Transfette

Herr Präsident,

Gemäß Artikel 80 der Geschäftsordnung der Abgeordnetenkammer bitte ich Sie die parlamentarische Anfrage über künstliche Transfette an die Frau Gesundheitsministerin und an den Herrn Verbraucherschutzminister weiterzuleiten.

In vielen Backwaren aber auch anderen Lebensmitteln wie Frühstücksflocken, Keksen, Fertigsoßen, Brotaufstrichen oder Tütensuppen stecken künstliche Transfette, die bei der Härtung oder dem starken Erhitzen von Pflanzenölen entstehen und krank machen können. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass deren Konsum Herz und Kreislauf schaden und zu einem frühzeitigen Tod führen können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert, Transfette weitestgehend aus der Nahrung zu verbannen. Die Verbraucher können jedoch den Transfettgehalt ihres Essens nicht selbst feststellen.

Auf EU-Ebene wird seit Jahren über das Thema diskutiert, doch auf eine Obergrenze oder gar ein komplettes Verbot konnten sich die Mitgliedstaaten bisher nicht einigen. Die EU-Kommission wollte bis Mitte Dezember 2014 einen Bericht mit Werten vorlegen, wie viel künstliche Transfette Verbraucher in den 28 Mitgliedstaaten konsumieren. Je nach Ergebnis war geplant, einen Gesetzesvorschlag zu formulieren. Doch die Veröffentlichung des Textes ist aufgrund anhaltender Diskussionen auf einen unbestimmten Zeitpunkt vertagt.

Laut WHO hätten sich gesetzliche Verbote, wie sie in manchen Ländern existieren, als höchst effektiv erwiesen, den Konsum industriell erzeugter Transfette zu reduzieren. So wurde in Dänemark, Österreich, Ungarn, Norwegen und der Schweiz eine gesetzliche Obergrenze eingeführt. In Dänemark zum Beispiel dürfen seit 2004 nur noch Lebensmittel verkauft werden, deren Fett zu weniger als zwei Prozent aus Transfetten besteht. In den USA beschloss die Lebensmittelbehörde (FDA) im Juni 2015, dass binnen drei Jahren alle künstlich teilgehärteten Fette aus Nahrungsmitteln verschwinden müssen. Laut FDA könnten durch diese Maßnahme jährlich rund 20.000 Herzinfarkte und 7.000 Tote vermieden werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich folgende Fragen an die Frau Gesundheitsministerin und an den Herrn Verbraucherschutzminister stellen:

  • Wie stellt sich die momentane Situation in Luxemburg in Bezug auf künstliche Transfette dar?
  • Wie stehen die Minister zu einer gesetzlichen Regelung in Luxemburg?
  • Bevorzugen die Minister ein Verbot oder eine Obergrenze von künstlichen Fettsäuren?
  • Planen die Minister das Thema Transfettsäuren während der laufenden luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft zu thematisieren und eine gemeinsame EU-Regelung voran zu treiben?

Es zeichnet hochachtungsvoll,

 

 

 

Sylvie Andrich-Duval

Abgeordnete

Zréck