Effizienz und Nachhaltigkeit durch grüne Innovationen

Effizienz und Nachhaltigkeit durch grüne Innovationen

Am Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Menschheit vor global wirkenden Herausforderungen u.a.: der wachsende Ressourcenverbrauch, der aufkommende Klimawandel, der Verlust der Biodiversität und die prekäre Versorgung mit sauberem Trinkwasser verdüstern den Horizont. Bedingt durch die wirtschaftliche Entwicklung in den aufstrebenden Schwellenländern kommt es unwillkürlich zu Engpässen auf dem Weltmarkt, angesichts endlicher Ressourcen. Ein hohes Risiko geht die Menschheit durch die Verbrennung der fossilen Energieträger ein, auch wenn dies von manchen Experten nicht eingesehen wird. Als Hoffnungsschimmer lässt sich jedoch erkennen, dass China und Indien sich immer stärker den erneuerbaren Energien hinwenden und der weltweite Markt für Umwelttechnologien boomt. Für die Bewältigung der angeführten Herausforderungen wird von der Politik, den Unternehmen, den Betrieben und den Haushalten Verantwortung verlangt.

Dem Wissensdreieck, gebildet aus der Universität, den nationalen Forschungszentren und dem Hochschulministerium, fällt hier eine überragende Rolle zu – die Wissenschaft und die Forschung sind wichtige Pfeiler der Wissensgesellschaft. Die grenzüberschreitenden Verflechtungen im Hochschul- und Forschungsbereich sind ebenfalls willkommen u.a. in den folgenden Gebieten: die Sicherheit, die Migration und die Integration, der Klima- und Umweltschutz, die Raumplanung und die Verkehrsverbindungen, die intelligente und nachhaltige Energieversorgung und die Telekommunikationsnetze. Die Innovation lässt sich als Teilaspekt des technischen Fortschritts definieren, sie stellt die Nutzung der wissenschaftlichen Forschung dar.

Vor allem werden hier die Informationsnutzung und das Wissen und die Erfahrung der Menschen aus allen Strukturen der Gesellschaft benötigt. Mit Respekt vor den kommenden Generationen sowie dem Schutz der Lebensressourcen muss vor allem der sozialen Nachhaltigkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt werden. Durch die Kompetenzen und Ideen der Mitarbeiter wird die Innovation erst möglich. Als wichtige Voraussetzungen für die Innovationsfähigkeit in den Betrieben werden ebenfalls das Innovationsumfeld und die lebensbegleitende Weiterbildung der Mitarbeiter angesehen.

Bildung und Forschung: Triebfedern für die Innovation

Auf mikroökonomischer Grundlage stellt die Innovation den Motor der Mehrwertbildung in der Wissensgesellschaft und der nachhaltigen Entwicklung dar. In diesem Zusammenhang soll die Aussage von scheidenden Vorsitzenden der Europäischen Umweltbehörde in Kopenhagen erwähnt werden. Jacqueline McGlade gab in einem Interview  zu bedenken, dass die Europäische Union viel weniger Tote und viel weniger verseuchte Gebiete hätte, wenn das Vorsorgeprinzip mit Konsequenz angewandt worden wäre. Die EU muss heute 170 Milliarden Euro im Kampf gegen die Luftverschmutzung einsetzen und diese Finanzmittel fehlen uns an vielen anderen politischen Baustellen.

Wie bereits angedeutet, kommt dem Wissensdreieck eine hohe Bedeutung zu, sollen doch die Forschungsergebnisse umgehend in den Unternehmen und Betrieben in neue konkurrenzfähige Produkte und innovative Dienstleistungen umgesetzt werden. Die Forschung und die Bildung stellen die wesentlichen Triebfedern dieser Entwicklung dar. Es leuchtet jedoch ein, dass die technische Bildung und die Nachwuchsförderung als Schlüsselelemente dieses Prozesses anzusehen sind. Mittels der Lissabon-Strategie kann die Europäische Union ihren Stellenwert auf dem Weltmarkt halten und dies angesichts der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Umbrüche.

Dies umso mehr als sich die zukünftigen dynamischen Wachstumsmärkte in Asien, Afrika und Lateinamerika befinden, neue wirtschaftliche und technologische Zentren entstehen weitab der europäischen Grenzen. Der technologische und wirtschaftliche Aufschwung in den Schwellenländern führt zu einer Erhöhung des Pro-Kopf-Verbrauchs an Energie, sonstigen Rohstoffen und Lebensmitteln. Parallel warnen die Wissenschaftler jedoch vor dieser massiven Ausbeutung verbunden mit der Bedrohung der Lebensräume für Fauna und Flora und der Verringerung der weltweiten Agrarflächen für die wachsende Weltbevölkerung. Da sich die Erderwärmung weiter fortsetzen wird, müssen insbesondere hinsichtlich der Energieversorgung neue Wege in Richtung der erhöhten Effizienz und Nutzung der erneuerbaren Energien beschritten werden.

Die geforderte Verringerung der Treibhausgasemissionen verlangt, dass die Nutzung der erneuerbaren Energien kostengünstiger wird. Die Kosten für die Photovoltaikanlagen und die Windenergieparks haben eine regressive Tendenz eingeschlagen und an vielen Standorten konkurrieren sie bereits mit den klassischen Energien. Die derzeitigen massiven Subventionen an die fossilen Energien verhindern leider das Vordringen der erneuerbaren Energien in vielen Ländern. Die Europäische Union kann für sich in Anspruch nehmen, dass sich ihre CO2-emissionen weiter verringert haben, sie verringerten sich um 17 Prozent im Jahr 2011 gegenüber dem Referenzjahr 1990; das 20 Prozent-Ziel für das Jahr 2020 rückt in greifbare Nähe.

Um auf dem boomenden Weltmarkt für Energieeffizienz und erneuerbare Energien mitzughalten, plädiere ich für ein Umdenken in Luxemburg. Durch erhöhte Zuwendungen im vernetzten Bereich Universität & Forschungszentren  & Forschungsrat soll die „grüne Innovation“ unterstützt werden und die Cluster in Zusammenarbeit mit den Klein- und Mittelunternehmen in einem stärkeren Maß gefördert werden. Angesichts der sich verringernden Ausgaben für die zu importierenden fossilen Energien verbleiben diese Millionen Euro in der heimischen Wissensgesellschaft und schaffen neue Arbeitsplätze. Hier sollte Schweden als Paradebeispiel angeführt werden, denn hier werden 7 Prozent des PIB in die nationale Forschung investiert vor allem in die Bereiche: nachhaltige Städte und Raumplanung, Energieversorgung sowie  Umwelt- & Biotechnologien.

Schlussfolgerungen

Die Innovationsfähigkeit gilt als der entscheidende Indikator für die volkswirtschaftliche und technologische Leistung, für internationale Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerische Entwicklungsfähigkeit. Vor einigen Tagen konnte man dem „World Competitiveness Year Book“ entnehmen, dass Luxemburg nur noch den 13. Platz unter 60 Konkurrenten belegt, seit dem Jahr 1997 hat das Land 5 Plätze verloren. Wenn Luxemburg seine Stellung weiterhalten resp. sich im Ranking verbessern möchte, dann müssen folgende zwei Schritte verwirklicht werden. Das Urteil über die Europäische Union fällt insgesamt negativ aus, wir befinden uns in einem Prozess des Niedergangs – uns mangelt es an Mut.1)

Die effiziente Nutzung aus den forschungsbedingten Innovationen und die Erleichterung des Zugangs der entwickelten Güter und Dienstleitungen hin zu den dynamischen Märkten. Dies bedingt den Aufbau von innovationsförderlichen Rahmenbedingungen und die Vernetzung der Innovationsakteure in der Europäischen Union.

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