CSV Europakandidatin Tania Matias im Gespräch
Die Ausländerpolitik ist einer Deiner Bereiche als LCGB Gewerksschaftssekretärin. Wie beurteilst Du die Bilanz der Regierung in Sachen Einwanderungspolitik?
In dieser Legislaturperiode hat die Regierung nicht nur verschiedene Gesetzestexte, die überholt waren, angepasst, sondern hat auch endlich sechs europäische Richtlinien umgesetzt. Verschiedenes kann man natürlich kritisieren, alles in allem ist die Bilanz aber positiv.
Wo wird im LCGB über diese Themen gesprochen?
Im LCGB gibt es eine Struktur, die sich ausschliesslich mit diesen Fragen beschäftigt und zwar die Ausländerkommission (CRE). Dieser Ausschuss setzt sich aus ausländischen Mitarbeitern zusammen und hat zum Ziel den Interessen und Wünschen der ausländischen Bewohner nachzukommen und die luxemburgische Gesellschaft für diese Thematik zu sensibilisieren.
Was hat Dich dazu bewegt bei den Europawahlen im Juni auf der CSV-Liste zu kandidieren?
Für mich ist der Aufbau Europas etwas Positives und Hoffnungsvolles mit dem Ziel die Völker eines Kontinentes zusammenzubringen, nachdem Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von zwei schrecklichen Kriegen geprägt wurde. Und wenn ich sehe, was zurzeit passiert, dass jedes Land dem anderen seinen eigenen Willen aufdrängen will und dass die Idee von einem europäischen Volk scheinbar nur noch ein unbedeutendes Element geworden ist, dann macht mir diese Entwicklung Angst. Ich glaube an Europa und seine Ideologie, das heisst aber noch lange nicht, dass ich mit allem einverstanden bin. Wenn man etwas verändern will, muss man sich zunächst selbst engagieren, und das tue ich. Falls am 7. Juni die Bevölkerung Luxemburgs mir ihr Vertrauen ausspricht, verpflichte ich mich, für ein soziales Europa einzutreten.
Quelle: Soziale Fortschrëtt, 6. April 2009