7 Joer verfeelte Wunnegsbaupolitik vu Blo-Rout a Gréng

Pacte Logement 2.0 – eine politische Mogelpackung

 

7 Jahre verfehlte Wohnungsbaupolitik

 

(30.09.2020)

 

Seit Amtsantritt der blau-rot-grünen Regierung wurden keine geeigneten Maßnahmen getroffen um den Preissteigerungen auf Immobilien und Grund und Boden entgegenzuwirken. Im Gegenteil.

 

Politische Fehlentscheidung und fehlender Mut haben Wohnungsbauproblematik verschärft:

 

  • Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Zweitwohnungen von 3% auf 17% haben die Mietpriese ab 2017 explodieren lassen – der Durchschnittsmietpreis pro m2 stieg von 19,7€ im Jahr 2017 auf 29,8€ im Jahr 2019. Ein Anstieg von über 50% in 2 Jahren!

 

  • Laut einer im Juni vorgestellten Studie des LISER müssen Geringverdiener immer tiefer in die Tasche greifen um ihre Miete zu begleichen. Im Jahr 2018 müssen sie 51,8 (!) % ihrers verfügbaren Einkommens für eine Mietwohnung aufwenden. Tendenz steigend.

 

  • Keine grundlegend neuen legislativen Maßnahmen

 

  • Blockade über die Einführung einer Spekulationssteuer à CSV-Vorschlag aus dem 23-Punkte-Package der CSV-Fraktion gegen den Notstand im Wohnungsbau (15.11.2019)

 

  • Keine größeren Bau-Perimetererweiterungen vorgesehen aufgrund grüner Ideologie

 

Beispiele Preisentwicklung Wohnungsmarkt von 2013-2020[i]

 

Appartement en état futur d’achèvement de 100m2

 

Prix de vente annoncés moyens (en euros) 4e trimestre 2013 prix moyen/m2 1er trimestre 2020 prix moyen/m2 Progression
Ville de Luxembourg 644.000 6.444 1.054.800 10.548€ + 63,7%
Commune de Hesperange 564.300 5.643 924.600 9.246€ + 63,8%
Ville d‘Esch 449.700 4.497 705.200 7.052€ + 56,8%

 

Loyer Studio 50m2

 

Loyers annoncés moyens

(en euros)

4e trimestre 2013      loyer moyen/m2 2e trimestre 2019 loyer moyen/m2 Progression
 
Grand-Duché 898 17,96 1.490 29,80 + 65,9%
       
Ville de Luxembourg 1.057 21,14 1.597 31,94 + 51,1%
Commune de Hesperange 824,5 16,49 1.076,5 21,53 + 30,6%
Ville d’Esch 821,5 16,43 1.221,5 24,43 + 48,7%

 

 

Pacte Logement 2.0 – eine politische Mogelpackung

 

Positiv

– 30% erschwinglicher Wohnraum bei Bau-Perimetererweiterungen à Übernahme des CSV-Vorschlags aus dem 23-Punkte-Package der CSV-Fraktion gegen den Notstand im Wohnungsbau

 

Negativ

– ein Rückschritt zum Pacte Logement 1.0 von 2008

– ein Pakt gegen die Gemeinden – sie werden alleine verantwortlich gemacht für die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum ohne, dass ihnen die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden

– keine Vereinfachung der Prozeduren – Im Gegenteil

– keine größere Öffnung des Bauperimeters vorgesehen

– keine klare Definition „erschwinglicher Wohnraum“

– beschränkt sich exklusiv auf den Mietwohnungsbau, auch Erwerb muss gefördert werden

Ehrgeizige Ziele, wenig konkrete Maßnahmen

 CSV-Vorschläge im Verhältnis zu den Haupt-Zielsetzungen des Pacte Logement 2.0 :

  1. „augmenter l‘offre de logements abordables et durables »

 

CSV-Vorschläge:

– Einführung des Mietkaufs : junge Leute und Familien mit mittlerem Einkommen können so zu einem Eigenheim kommen.

 

– 20 Prozent für günstigeren Wohnraum bei neuen Bauprojekten mit mindestens 15 Wohnungen

 

– Verstärkte Einbindung der privaten Investoren / Bauträger

 

 

  1. « mobiliser le potentiel foncier et résidentiel existant »

 

CSV-Vorschläge:

– Erweiterung des Bauperimeters

 

– Vereinfachung der Prozeduren

 

– Einführung einer nationalen Spekulationssteuer – CSV-Walprogramm 2018: « Unbebaute Grundstücke und längerfristig leerstehende Wohnungen innerhalb des vorhandenen Bauperimeters, die aus Spekulationsgründen zurückbehalten werden, sollen über eine national staatlich festgelegte Steuer wesentlich höher besteuert werden »

 

Weitere CSV-Vorschläge gegen den Notstand im Wohnungsbau :  23-Punkte-Package [ii] 

 

5 Ziele:            Günstigere Wohnungen für alle

Mehr Bauland landesweit erschließen

Mehr Wohnungen für Verkauf und Miete bereitstellen

Kürzere Bauzeiten erreichen

Mehr Service für Bürger und Gemeinden

Fazit

 

  • Wohnungsbau auch zentrales Problem im Rahmen der neuen sozialen Frage (neue Armut der breiten Mittelschicht)
  • Pacte-Logement 2.0 wird ein zahnloser Tiger und bedeutet weiterhin Stillstand in der Wohnungspolitik
  • Pacte-Logement 2.0 ist ein Bauverhinderungspakt
  • Pacte-Logement 2.0 stellt ein Diktat und eine Bevormundung der Gemeinden dar
  • Wohnungsbau weiterhin keine Priorität dieser Regierung
  • Aus der Chefsache wird eine Nebensache
  • Fauler Kompromiss zwischen neoliberaler DP, ökologistischer grüner Ideologie und einer inkonsequenten sozialistischen Arbeiterpartei

[i] http://observatoire.liser.lu/index.cfm?pageKw=indicprix

[ii] https://csv.lu/files/2019/11/PressekonferenzLogement15112019.pdf