Offensive im sozialen Wohnungsbau

Angesichts der überhitzten Preise auf dem nationalen Immobilienmarkt ist Wohnen für immer mehr Familien und Haushalte mit einer großen finanziellen Belastung verbunden. Das Maß des Erträglichen ist in dem Zusammenhang längst überschritten. Besonders gravierend ist die Situation bei Alleinerziehenden und bei kinderreichen Familien. Aber auch andere Haushalte sind gezwungen, sich in vielen Lebensbereichen einzuschränken, um sich überhaupt ein Dach über dem Kopf leisten zu können.

Wir benötigen deshalb eine Offensive im Wohnungsbau und insbesondere im sozialen Wohnungsbau. Diese sollte zügig in die Wege geleitet und anschließend umgesetzt werden. Weitere endlose Diskussionen können wir uns nicht leisten. Allein 2016 wuchs die Bevölkerung hierzulande um 14.900 Personen. Zum Vergleich: Die Gemeinde Hesperingen zählt 15.000 Einwohner.

Wenn es um die Realisierung von sozialem Wohnungsbau geht, sind die Gemeinden der wichtigste Partner. Aus diesem Grund müssen sie nach Kräften unterstützt werden. Die Gemeinden müssen darauf zählen können, dass sie mit den Folgekosten und Infrastrukturausgaben, die sich aus dem stetigen Bevölkerungswachstum ergeben, nicht vom Staat allein gelassen werden. Die Gemeinden sind der entscheidende Akteur. Und sie sind keine Bittsteller. Sie müssen sich auf eine angemessene und ausreichend lange Unterstützung verlassen können, wenn sie im sozialen Wohnungsbau Akzente setzen wollen.

Parallel dazu muss endlich Schluss sein mit diesem Auflagen-Dschungel, der stets dichter wird. Bauprojekte benötigen immer mehr Zeit, was die Preise zusätzlich ansteigen lässt. Administrative Vereinfachung ist in der Hinsicht dringend geboten. Oberste Priorität muss es sein, Menschen und ihren Familien preislich erschwingliches Wohnen zu ermöglichen.

Schließlich muss auch die Landesplanung endlich wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Vor fast drei Jahren wurden die sektoriellen Leitpläne zurückgezogen. Seitdem ist die Landesplanung regelrecht in der Warteschleife. Und mit ihnen die Gemeinden, die auf lokaler Ebene keine eigenen Wege einschlagen können, da sie die Gesamtausrichtung nicht kennen. Es fehlt ein ausgereiftes Konzept mit Weitsicht!

Das Schaffen von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum ist für die CSV und ihre Hunderte von Kandidaten in den Majorz- und Proporzgemeinden eines der wichtigsten Themen bei den Kommunalwahlen vom 8. Oktober.

Und wir sehen es als unsere Pflicht an, jene Themen in den Fokus zu rücken, die den Menschen besonders am Herzen liegen.

Allen Lesern einen erholsamen Urlaub!

Marc Spautz
Parteipräsident