Am 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf für Gleichberechtigung, Frauenwahlrecht und die Emanzipation von Arbeiterinnen.
Vieles wurde seitdem in Luxemburg in punkto Geschlechtergleichstellung erreicht, zumindest was die verfassungsrechtliche und gesetzliche Gleichstellung betrifft. Es hapert jedoch vor allem noch bei der praktischen Umsetzung.
Die rezente „RTL Background”-Ausgabe ging in ihrem interessanten Rundumschlag kontrovers auf verschiedene Themen ein. Etwas befremdend war die gambiabegeisterte Fehldarstellung, das „Frauen”-Ministerium sei erst von der „fortschrittlichen” blau-rot-grünen Regierung zum „Chancengleichheits”-Ministerium umgetauft worden. Wo dieser Namenswechsel doch bereits unter der CSV-LSAP-Koalition 2004-2009 erfolgte.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine ressortübergreifende zentrale Aufgabe. Die CSV steht für eine faire und gleiche Teilnahme von Frauen in allen Lebensbereichen. Insbesondere gilt es, die gleichen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rechte zu sichern sowie eine durchdachte und vernetzte Politik für Chancengleichheit in Schule und Beruf zu gestalten.
Frauen sind nach wie vor in Führungspositionen unterrepräsentiert, verdienen im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen und verfügen über niedrigere Renten. Fakt ist auch, dass die aktuelle Regierung das angekündigte Rentensplitting bis dato nicht geliefert hat.
Die CSV wird jedenfalls weiterhin den Zugang von Frauen zu Leitungspositionen in Politik, Wirtschaft, Finanzwelt, Industrie sowie in den Bereichen Technologie, Medien, Kultur und Gesellschaft durch ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen anstreben und fördern. .
Parallel gilt es Rahmenbedingungen zu schaffen, die es jeder Familie ermöglichen ihr „Work-Life-Balance”-Modell frei zu wählen, ohne von der Politik in eine vorgeschriebene Richtung gedrängt zu werden, wie dies zurzeit der Fall ist.
Aktuelle internationale Entwicklungen gefährden die Frauenrechte und sind Nährboden für Sexismus und Rassismus.
In vielen Ländern genießen die Frauen noch immer nicht die gleiche Ausbildung und Freiheit wie die Männer. Und Armut hat nach wie vor ein vorwiegend weibliches Gesicht. Hinzu kommt, dass Mädchen und Frauen am häufigsten Opfer von Gewalt werden.
Ein Hauptanliegen der CSV gilt daher der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt. Es gibt viele Formen von Gewalt gegen Frauen: häusliche Gewalt, Prostitution, Frauenhandel, Genitalverstümmelung oder sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegsgebieten, gegen Flüchtlingsfrauen. Jegliche Form von Gewalt ist ein Verbrechen, das durch nichts entschuldigt oder relativiert werden kann. Sie muss auf allen Kontinenten und in jedem Kulturkreis konsequent bekämpft werden. Umso bedauerlicher, dass die jetzige Regierung die Istanbulkonvention des Europarats zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt noch immer nicht ratifiziert hat. Auch ist sie der harschen Kritik der Menschenrechtskommission ausgesetzt wegen ihrer versuchten halbherzigen gesetzlichen Regelung der Prostitution. Ein weiteres Manko ihrerseits sind die angekündigten Maßnahmen gegen Sexismus im öffentlichen Raum.
Der Weltfrauentag ist wohl ein Grund zum Feiern, allerdings ist er leider auch immer noch eine Notwendigkeit! Man darf nicht müde werden daran zu erinnern, dass Chancengleichheit derzeit noch keine Realität ist.