40 Jahre Europäische Volkspartei – EVP

JUNCKER MACHT EUROPÄERN MUT

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„Lassen Sie den Kopf nicht hängen! Mit Entschlossenheit und Geduld im europäischen Herzen werden wir gemeinsam die Zukunft gewinnen“, so die Botschaft von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an die EVP-Gäste am Montag auf Kirchberg.

Die EVP müsse sich wieder auf die Überzeugungen christdemokratischer Gründerväter wie Robert Schuman, Alcide De Gasperi, Konrad Adenauer und Joseph Bech besinnen. So behalte der Frieden eine „bleibende Adresse in Europa“. Euro und Binnenmarkt machten nur mit den Schengen-Freiheiten Sinn.

Dabei erinnerte er an die Verdienste von Helmut Kohl. Auch heute brauche es eine wertegebundene Christdemokratie, die im Gegensatz zu den Populisten für Solidarität und Menschenwürde stehe. Gleichzeitig müsse Europa effizienter werden.

Besonders im Kampf gegen Arbeitslosigkeit. Europa brauche mehr Investitionen, einen vervollständigten digitalen Binnenmarkt, eine Energieunion. „Wir sind auf dem guten Wege. Der Juncker- Plan greift. Wir haben bereits Zusagen für 100 Milliarden Euro. Und wir werden weiter Erfolg haben!“

ANGELA MERKEL: EIN ARBEITSGEBURTSTAG DER WERTE

„Häerzlech wëllkomm am Häerz vun Europa!“ Mit diesen Worten eröffnete CSV-Präsident Marc Spautz am Montag den Abend.

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Das 40-jährige Jubiläum der Europäischen Volkspartei (EVP) war angesichts der Herausforderungen Europas wie Migrationskrise und Arbeitslosigkeit, Sozialgefälle, Terrorgefahr und Brexit ein „Arbeitsgeburtstag“ (Merkel), keine Jubelfeier.

Mit 700 Gästen aus ganz Europa wurde im „Klenge Kueb“ auf Kirchberg unter dem Motto „40 Years of EPP Family“ gefeiert. Die EVP wurde vor 40 Jahren in Luxemburg gegründet. Mit Ehrenstaatsminister Jacques Santer und dem ehemaligen belgischen Minister Charles-Ferdinand Nothomb befanden sich zwei Gründungsmitglieder im Saal.

Arbeitsgeburtstag auf der einen, „retour aux sources“ auf der anderen Seite also. Das bedeutet für CSV-Präsident Marc Spautz, „dass der Mensch mehr denn je in den Mittelpunkt christlich-sozialer Politik gehört“. Spautz sprach sich für eine Stärkung des sozialen Europas aus: „Wir werden Europa nicht ohne Arbeitnehmerschaft zum Erfolg führen.“ EVP und CSV stünden für ein Europa, das wirtschaftliche Vernunft und soziale Verantwortung miteinander verbinde.

Ihm pflichtete der ehemalige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy bei: „Es ist unser personalistisches Menschenbild, das uns unterscheidet. Für uns zählt jede einzelne Person!“ Die deutsche Bundeskanzlerin

Angela Merkel erinnerte erneut an den Friedensgedanken Europas. In der Flüchtlingsfrage rief Merkel zur Ursachenbekämpfung im Mittelmeerraum, aber auch zur Menschlichkeit in Europa auf: „Wie groß ist unsere humanitäre Bereitschaft wirklich?“, fragte sie. Sozialpolitisch müsse Europa wieder „den Blick auf die Menschen richten“. Richtschnur bleibe die Soziale Marktwirtschaft.

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EU-Ratspräsident Donald Tusk plädierte für mehr Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten: „Europa braucht einen verbindlichen Wertesockel“.

Auch EVP-Fraktionspräsident Manfred Weber rief dazu auf, Kurs zu halten: „Wir müssen unseren Way of Life verteidigen und den Populisten Paroli bieten.“ Dass die Christdemokraten dazu gut aufgestellt sind, ist für EVP-Präsident Joseph Daul keine Frage: „Wir schaffen das. Miteinander!“, so sein Schlussappell in Anlehnung an Merkel.