Vorausschau auf das kommende Jahr, CSV-Parteipräsident Marc Spautz im Journal-Kloertext
Wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt, kann man entweder zurückblicken oder aber eine Vorausschau auf das anstehende Jahr wagen. CSV-Präsident Marc Spautz blickt nach vorn.
“Ein Rückblick am Ende eines Jahres ist irgendwie immer auch eine Vorausschau auf ein neues Jahr und die Herausforderungen, die sich in den kommenden zwölf Monaten stellen werden. Angesichts dessen, was in den zurückliegenden Wochen passierte, muss 2016 für uns in Europa und damit auch in Luxemburg ein wirkliches Jahr der Solidarität werden.
Um die Flüchtlingsproblematik in Europa in den Griff zu bekommen, bedarf es gemeinsamer Lösungen. Die zu finden, wird immer schwieriger. Der Strom an Menschen, die in die Europäische Union drängen, wird immer mehr zur Belastungsprobe für das Projekt Europa. Über 1,5 Millionen Menschen sind in diesem Jahr nach Europa gekommen. Sie sind vor Krieg, Terror und Gewalt geflüchtet. Hunderttausende werden auch in Zukunft diesen Weg gehen. Sie brauchen unsere Solidarität. Doch diese muss in geregelten Bahnen stattfinden und darf nicht weiter dazu führen, dass Europa auseinanderdriftet. Wir brauchen gemeinsame Lösungen mit Herz und Verstand. An der Flüchtlingskrise kann Europa und können die Bürger Europas den Beweis dafür erbringen, wie stark gemeinsame Werte verbinden. Hoffentlich ist das, was verbindet, im Jahr 2016 stärker als all das, was trennt.
Stärke zeigen muss Europa auch im Kampf gegen den Terrorismus. Die islamischen Extremisten konsequent bekämpfen bedeutet mehr Sicherheit für uns und gleichzeitig auch neue Perspektiven für die Menschen, die nur in der Flucht aus ihrer Heimat in Syrien, Libyen, Irak oder anderswo eine Chance auf Überleben sehen.
2016 muss ein Jahr der Solidarität werden. Deshalb müssen wir in Europa auch dazu bereit sein, noch stärker als das bislang der Fall gewesen ist, in die Kooperation zu investieren. Auch dazu gibt es keine Alternative. Auch das ist im Grunde ein Mittel gegen Radikale und Extremisten, die das Leid vieler Menschen ausnutzen, um neue Anhänger für ihre menschenverachtenden Ziele zu gewinnen.
2016 muss auch innenpolitisch ein Jahr der Solidarität werden. Demnach sollte die öffentliche Hand bei Reformen immer auf eine gerechte Umverteilung und soziale Ausgewogenheit setzen. Im Fokus der Politik sollten die Menschen stehen, die auf Solidarität angewiesen sind. Auch hier zeigt sich, wie es mit gemeinsamen Werten steht und wie ernst diese genommen werden.
Werte spielen für die CSV im Jahr 2016 eine besondere Rolle. Es steht eine Überarbeitung des Grundsatzprogrammes an. Und auch hier wird, ohne der internen Debatte vorzugreifen, Solidarität eine wichtige Rolle spielen, und damit das ,S’ in unserem Parteilogo. Dieses verpflichtet und ist ein Ansporn uns einzubringen, damit 2016 wirklich ein Jahr der Solidarität wird.”
Source: Lëtzebuerger Journal, 23.12. 2015