CSV fordert eine kohärente und verantwortungsvolle Familienpolitik

„Dem vorgesehenen Gesetz­entwurf betreffend die Reform der Familienzulagen fehlt es an einem schlüssigen Gesamtkonzept“, so Par­teipräsident Marc Spautz auf einer Pressekonferenz. Fami­lienpolitik kann nicht isoliert von anderen Politikbereichen betrachtet werden. Die CSV hätte sich gewünscht, dass die Regierung ihre Maßnahmen bezüglich der Familienzulagen an die ange­kündigte Steuerreform, an die Wohnungsbeilagen- und Betreuungspolitik, sowie an die offengelegten Pläne des neuen Elternurlaubes und der Hilfestellung für Alleiner­ziehende, die das garantierte Mindesteinkommen erhalten, gekoppelt hätte. Die ent­sprechenden Gesetzentwürfe lassen trotz mehrfacher Ankündigung der Regierung noch immer auf sich warten.

Die CSV hatte sich in ihrem Wahlprogramm für eine detaillierte Analyse der Fami­lienleistungen ausgespro­chen, um dann das System neu zu gestalten. Hierbei sollte vor allem der sozialen Selektivität eine größere Bedeutung beigemessen werden. Die von der Regie­rung vorgeschlagene Reform der Familienzulagen, sowie die Schulbeilage treffen besonders kinderreiche Fami­lien. Sie werden finanzielle Einbußen hinnehmen müs­sen. Die CSV begrüßte hin­gegen das Beibehalten der finanziellen Geburtsbeihilfe, sowie die Ankündigung von strengeren Kontrollen, um Missbrauch beim Kindergeld vorzubeugen.

Die Erhöhung der Sonderzu­lage für behinderte Kinder wird ebenfalls befürwortet, jedoch kritisierte Marc Spautz, dass diese Zulage nicht mehr über das 18. Lebensjahr hinaus ausbezahlt werden soll. 300 Personen wären von dieser Maßnahme betroffen. Ob es für diese Betroffenen eine Ausnahme gibt, ist nicht gewusst.

Der gesamte Gesetzentwurf wirft noch viele Fragen auf. Das Land braucht ein fami­lienpolitisches Gesamtkon­zept und nicht vereinzelte Maßnahmen, die ungeachtet ihrer weitreichenden Konse­quenzen, getroffen werden.

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