Wir haben uns in den letzten Monaten die nötige Zeit genommen, um über die Zukunft unserer Partei nachzudenken und zu diskutieren.
Der Thewes/Glesener-Bericht machte eine ehrliche Bestandsaufnahme und schlug Wege vor, wie das Miteinander in unserer Volkspartei weiterentwickelt werden kann.
Das christliche Menschenbild als Wegweiser
Wir müssen uns über die Werte und Grundsätze der CSV neu verständigen. Das Fundament unserer politischen Arbeit muss solide sein. Das christliche Menschenbild als Wegweiser wurde nicht in Frage gestellt. Die CSV will Europapartei bleiben. Die CSV will Volkspartei der Mitte bleiben.
Das bedeutet, dass wir uns stetig um einen Ausgleich von Standpunkten und Interessen bemühen müssen. Wir sind auf der Suche nach dem Machbaren. Damit wir dem Anspruch einer Volkspartei der Mitte gerecht werden, wollen wir unsere Regeln des Miteinanders überdenken und anpassen.
Wenn Sachfragen zu klären sind, sollen Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger sich in den Entscheidungsprozess einbringen können.
Offene Diskussionen, wenn es sein muss auch ein sachlicher Streit, beflügeln das Leben in der Partei. Natürlich braucht eine Partei Beschlüsse. Daher sollte jede Diskussion möglichst zielführend sein. Eine offene Diskussion kann dazu beitragen, die Akzeptanz von Beschlüssen zu gewährleisten. Man kann sich mit den eigenen Ansichten nicht immer durchsetzen. Und man muss bereit sein, Beschlüsse mitzutragen, die von der eigenen Meinung abweichen. Eine politische Partei kann nicht nur Solo- Auftritte bieten.
Zwischen den Stühlen
Kein Standpunkt, keine Interessen sollen über das Gemeinwohl gestellt werden.
Die Mitte zu halten, ist keine einfache Herausforderung. Es bedeutet nicht, es jedem Recht zu machen. Im Gegenteil, oft wird man sich zwischen alle Stühle setzen. Eine Partei der Mitte muss zur Diskussion bereit sein und den Austausch von Argumenten aushalten. Die Kunst der Mitte besteht darin, aus einem Für und Wider einen neuen Weg zu finden.
Der Zusammenhalt, die Kraft einer Partei können durch Diskussion und einen Wettbewerb der Ideen nur gestärkt werden.
Laurent Zeimet
Generalsekretär