“Wie denkst DU über die Referendumsfragen? Wie stehst DU insbesondere zum Ausländerwahlrecht und zur Frage der Beziehung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften?”
Um die unterschiedlichen Meinungen der Mitglieder einzufangen und kontrovers untereinander zu diskutieren, hatte die CSJ auf einen Themenkonvent zu den vier Referendumsfragen nach Rollingen eingeladen. Anschließend referierte der Historiker Denis Scuto zudem noch über die Entwicklungen der Nationalitätsgesetzgebung im Laufe der Geschichte Luxemburgs.
Zwar habe die CSJ in puncto Ausländerwahlrecht oder Wahlrecht ab 16 in den letzten Jahren durch Kongressresolutionen offiziell Position bezogen, doch sollte der Themenkonvent es den Mitgliedern ermöglichen, die unterschiedlichen Standpunkte noch einmal offen darzulegen, so CSJ-Präsident Charel Hurt. Auch würden die Debatten der etwa 50 anwesenden Jugendlichen nun dem CSJ-Nationalvorstand und den Arbeitsgruppen eine wichtige inhaltliche Orientierung geben.
Die Debatten würden zeigen, dass sich vor allem die Fragen über das Ausländerwahlrecht und die Relation zwischen Staat und Religionsgemeinschaften nicht auf ein einfaches „Ja“ oder „Nein“ beschränkten, sondern man darüber hinaus weitere grundlegende gesellschaftliche Überlegungen einbeziehen müsse, stellte Hurt klar. “Es geht darum, wie wir mit der Vielfalt unter den Einwohnern dieses Landes umzugehen gedenken. Sei es nun bei der Nationalitätszugehörigkeit oder dem religiösen Glauben. Es geht darum, unter welchen Bedingungen wir miteinander – oder nur nebeneinander – die Zukunft dieses Landes gestalten möchten. Es geht um Fragen des Zusammenhalts und der Solidarität. Um die Gestaltung unserer Demokratie und die Rolle des Staates. Schlussendlich merkt man, dass es für viele Luxemburger auch darum geht, was genau die luxemburgische Identität bzw. die Nationalität heute ausmacht.”
Angesichts dessen, sei es nicht verwunderlich, dass es augenblicklich in der Bevölkerung, in den Parteien und auch in der CSJ nicht immer einen eindeutigen Konsens gebe, betonte Hurt. Wichtig sei, dass die Debatte über die Referendumsfragen nun endlich im Land geführt werde. Und, dass sie kontrovers, aber respektvoll vonstatten gehe. Dies sei auch die Hauptbotschaft des Konvents.