Fir de Choix

Die CSV steht für die Wahlfreiheit der Eltern. Wir haben uns in unserem Wahlprogramm klar für die  Beibehaltung des Religionsunterrichts an den Grundschulen ausgesprochen.

In Umfragen bekennt sich immer wieder eine Mehrheit der Eltern zur Wahlfreiheit. Eine Mehrheit der Eltern hat sich auch für eine religiöse Erziehung ihrer Kinder entschieden. Dieses Recht auf freie Wahl will die Regierung nun abschaffen. Warum eigentlich? Was stört liberale Politiker an einer Wahlfreiheit?

Wie können gerade sie auf den Gedanken kommen, dass eine Vermittlung von Werten besser in staatlicher Hand aufgehoben ist? Warum sollen Eltern nicht frei entscheiden können, welche Wertevermittlung sie ihren Kindern zukommen lassen und wem sie diese anvertrauen? Wenn es richtig ist, dass den Eltern und ihren Kindern keine religiöse Erziehung aufgezwungen werden darf – und das halten wir für richtig -, kann es dann eine staatlich verordnete Werteerziehung geben?

Kann der Staat den Eltern vorschreiben, dass ihre Kinder einen staatlichen Werteunterricht besuchen müssen? Mit unserem freiheitlichen Verständnis ist das jedenfalls nicht zu vereinbaren. In einer pluralistischen Gesellschaft müssen wir es als eine Selbstverständlichkeit annehmen, dass es Menschen gibt die glauben, und Menschen, die nicht glauben.

Wir leben sicherlich gemeinsame Werte. Nun ist es aber so, dass wir aus unterschiedlichen Grundüberzeugungen und Weltanschauungen heraus zu gleichen, ähnlichen oder abweichenden Schlüssen kommen können. Auch leben wir sicherlich eine unterschiedliche Gewichtung der Werte.

Der Wert der Freiheit hat für einen überzeugten Liberalen eine andere Bedeutung als für einen Sozialisten, sowie der Wert der Gleichheit für einen überzeugten Sozialisten eine andere Bedeutung hat, als für einen Liberalen. Dabei geht es nicht um besser oder schlechter, sondern um anders. Die Vielfalt unserer Überzeugungen soll uns nicht erschrecken. Tolerant kann nur sein, wer auf einem eigenen Wertefundament steht. Als Christdemokraten wollen wir, dass die Eltern weiterhin die Architekten des Wertefundaments ihrer Kinder bleiben.

Laurent Zeimet
Generalsekretär