Standortbestimmung

Die Saison der Parteikongresse neigt sich ihrem Ende zu.

Nur die Liberalen lassen noch auf sich warten. Kongresse dienen natürlich der Selbstdarstellung, sie sollten aber vor allem der Standortbestimmung nutzen. Zugegeben, das gelingt mal mehr oder weniger gut. Die Erwartungen an einen Parteitag sind sehr unterschiedlich: Die Führung will Geschlossenheit demonstrieren. Die Basis will mitreden und auch unterhalten werden. Die Presse erhofft sich womöglich eine offene Auseinandersetzung oder zumindest Krawall gegen die politische Konkurrenz.
All diese Wünsche kann eine solche Wochenendveranstaltung nicht erfüllen.
Für die Standortbestimmung sorgten in diesem Jahr bei der CSV Premier Juncker und Präsident Wolter. Für einige Spannung sorgten Kollege Serge Wilmes und ich. Fraktionspräsident Spautz beschäftigte sich mit der politischen Konkurrenz und die Delegierten konnten die neue Führung bestimmen. Eine offene Auseinandersetzung oder gar Krawall fanden nicht statt. Nein, die CSV demonstrierte Geschlossenheit. Unterm Strich also eine unaufgeregte Tagung. Inhaltlich bewegte der Kongress in Strassen die Partei sicherlich nicht. Aber das war von einem Jahrestreffen, bei dem die Erneuerung des Vorstands auf der Tagesordnung stand, kaum zu erwarten. Der Nationalkongress soll die Grundlinien christlich-sozialer Politik festlegen. In den nächsten Jahren dürfte diese Mission der Standortbestimmung im Vordergrund stehen, wenn sich die Delegierten zum Kongress versammeln.
Laurent Zeimet, CSV-Generalsekretär