Drei Fragen an Bautenminister Claude Wiseler

Drei Fragen an Bautenminister Claude Wiseler

Luxemburger Wort: Herr Minister, welche drei Projekte waren für Sie in ihrer Legislaturperiode als Bautenminister die wichtigsten?

Claude Wiseler: Oberste Priorität hatten die unzähligen Schulprojekte, die wir weiterbringen oder fertigbauen konnten. Darüber hinaus konnte sowohl das Luxemburger als auch das europäische Justizwesen in der neuen "Cité Judiciaire", bzw. in der modernen "Cour Européenne de Justice" quasi im gleichen Monat die Arbeit aufnehmen. Wenn ich noch ein drittes Projekt nennen soll, dann ist das sicherlich das Atelier der Straßenbauverwaltung in Bartringen. Dieses Projekt lag mir besonders am Herzen, da es enorm wichtig ist, dass unsere Dienste und Verwaltungen ihre Arbeit in effizienten Gebäuden verrichten können.

Luxemburger Wort: Bei Bauprojekten stellt sich ja gezwungenermaßen auch die Frage nach der Finanzierung. Kann die Regierung zurzeit überhaupt große Projekte angehen?

Claude Wiseler: Paradoxerweise stellt sich diese Frage in diesen Zeiten eher weniger. Denn für das Bautenministerium ging es in den letzten Monaten vor allem darum, geplante Arbeiten schnellstmöglich anzugehen: Durch die staatlichen Investitionen werden Unternehmen mit Arbeit versorgt, die zurzeit eher weniger Aufträge von privater Seite erhalten. Auf diesem Wege können Arbeitsplätze erhalten werden. Auf der anderen Seite sind wir uns bewusst, dass die heute getätigten Mehrausgaben zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingespart werden müssen.

Luxemburger Wort: Können Sie uns an dieser Stelle auch verraten, welche Projekte noch über diese Legislaturperiode hinaus Vorrang haben werden?

Claude Wiseler: Was noch ansteht, sind vor allem die großen Mobilitätsprojekte. Die Umsetzung des Mobilitätsplanes ist für unser Land unumgänglich, ob nun auf der Schiene oder auf der Straße. Eine funktionierende Mobilität ist in meinen Augen eine absolute Voraussetzung für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, weshalb man auch weiterhin in diesen Bereich investieren sollte. Des Weiteren wird auch eine der Prioritäten, die sich diese Regierung gesetzt hatte, nämlich der Ausbau des Unterrichtswesens, auch weiterhin Vorrang haben. Diesbezüglich sind derzeit noch unzählige Projekte auf dem Instanzenweg. Vor kurzem ist auch das Uni-Projekt auf Belval in die Bauphase übergegangen. Dieses Projekt wird demnach auch in der kommenden Legislaturperiode eine große Herausforderung für den Bautenminister darstellen, wer auch immer das sein wird.

Quelle Luxemburger Wort, 3. Juni 2009, Eric Hamus