Die 254 Vereine der Hauptstadt stärker unterstützen

Die CSV-Fraktion im Gemeinderat legte gestern eine Motion vor, die darauf abzielt, die Vereine der Hauptstadt stärker zu unterstützen

"Die Vereine, von denen viele zu den besten des Landes gehören, erfüllen aus drei Gründen eine wichtige Funktion", so Fraktionschef Laurent Mosar. Dazu gehöre erstens die soziale Kohäsion: Durch die Vereine werden viele Ausländer integriert. Zweitens seien die Vereine wichtig für die Belebung und die Atmosphäre in der Stadt. Drittens erfüllen sie laut Laurent Mosar insofern eine wichtige Rolle, als die Kinder und Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung finden. „Dadurch wird verhindert, dass sie auf die schiefe Bahn geraten“, betont Mosar.

Die Probleme der Vereine seien nur bedingt finanzieller Art: „Zusammen haben sie über fünf Millionen Euro auf ihren Konten.“ Auch wenn die Verteilung der Subsidien überdacht werden müsse, seien die Finanzen nicht das zentrale Problem.

Angesetzt werden müsse prioritär bei den Infrastrukturen. Manche Vereine im Sport- und Kulturbereich würden über sehr gute Einrichtungen verfügen, andere nicht. Das wichtigste sei wohl, den Vereinen zu helfen, mehr Freiwillige anzulocken, denn viele Menschen seien nicht mehr bereit, ihre Freizeit und ihr Geld in Vereine zu investieren. Auch müsse im Sinne der Chancengleichheit über neue Transportangebote nachgedacht werden: „Eltern, die beide berufstätig sind, haben keine Zeit, ihre Kinder zum Training zu fahren.“

In der Motion fordert die CSV Stad deshalb ein Inventar von allen Vereinen und Einrichtungen. Es sollte darüber nachgedacht werden, Säle und Material gratis zur Verfügung zu stellen. In den Veröffentlichungen der Stadt und insbesondere auf ihrer Internetseite sollten die Vereine mehr Präsenz bekommen. Der City Night Bus sollte bei größeren Veranstaltungen eingesetzt werden. Um das Benevolat zu fördern, fordert die CSV Stad eine jährliche „Journée du bénévolat“ und Anreize wie Gratis-Abonnements für die Busse oder die „Vel’oh“-Mietfahrräder. Die Subsidien sollten verteilt werden auf der Basis von „Best practice“, vor allem mit Blick auf die Zahl der Aktivitäten, die Jugendarbeit und die Zahl der Freiwilligen.

Die Diskussion über die Motion findet in einer kommenden Sitzung statt. Der Erste Schöffe François Bausch wies darauf hin, dass eine Motion der LSAP-Fraktion zu diesem Thema in der zuständigen Kommission berücksichtigt werde.

Quelle: Luxemburger Wort, 17. Juni 2008, (raz)