Können wir das Verkehrsaufkommen der kommenden Jahre meistern?

Der CSV-Deputierte Néckel Strotz kommentiert ein delikates Problem: “Integratives Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept, Mobilität. lu und CITA sind Instrumente, die die Regierung eingesetzt hat, um die zukünftige Verkehrspolitik zu definieren und zu koordinieren. Es gilt jetzt, die Schlussfolgerungen konsequent umzusetzen.”

Wenn ja, dürfen wir jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken. Genügend Studien sind erstellt worden, die Probleme sind bekannt, es gilt endlich zu handeln. Jeder weiß, dass zum Erhalt unseres Wohlstandes ein gesundes wirtschaftliches Wachstum von Nöten ist. Dieses Wachstum schafft neue Arbeitsplätze und bringt dementsprechend auch ein größeres Verkehrsaufkommen mit sich. Stillstand bedeutet Rückstand, dies gilt auch bei der Bewältigung der Verkehrsprobleme.

Drei Kriterien

Aufbauend auf das bestehende Straßen- und Schienennetz müssen Verbundsysteme erstellt werden, die einer dauerhaften Entwicklung entsprechen d. h. die sowohl den Wirtschafs- und Sozialkriterien als auch dem Erhalt einer gesunden Umwelt gerecht werden. Diese drei Kriterien gehören zusammen, dürfen nicht voneinander getrennt und nicht nach verschiedenen Gewichtungen behandelt werden.

Die Mobilität sowohl der luxemburgischen Bevölkerung als auch der Berufspendler aus den Nachbarregionen muss auch in der Zukunft aufrecht erhalten werden. Dies gilt auch für den zunehmenden Transitverkehr. Um einen Verkehrskollaps zu vermeiden muss, wie von der jetzigen Regierung geplant, verstärkt der öffentliche Transport gefördert werden wohl wissend, dass auch noch neue Straßen bebaut werden müssen. Die internationalen Verkehrssteigerungsraten der nächsten Jahre sind bekannt. Die Regierung darf sich der Verantwortung in diesem Bereich nicht entziehen.

Für kontrolliertes Wirtschaftswachstum

Der Ostbezirk steht als Beweis für kontrolliertes Wirtschaftswachstum. Die Region stand vor dem wirtschaftlichen Aus (siehe Cerabati, Usine de Wecker, usw.) Dank des Baus der Autobahn in Richtung Trier konnten neue Aktivitätszonen und damit auch neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden, die der ganzen Region von Nutzen sind.
Dass im Raum Grevenmacher, Mertert-Wasserbillig noch Verkehrsprobleme bestehen ist bekannt. Diese können aber nur im Verbund mit der Großregion gelöst werden. Zu bedauern ist in diesem Zusammenhang, dass der geplante Moselaufstieg zur Autobahn bei Konz-Trier, von der CDU befürwortet, von der SPD geführten Landesregierung Rheinland-Pfalz nicht unterstützt wurde und deshalb nicht in das Prioritätenprogramm der Bundesregierung aufgenommen wurde.

Umgehungsstraße der Stadt Echternach

Die Autobahn, Richtung Trier, hat auch zu einer gewissen Teilentlastung der Echternacherstraße (E 42) geführt. Nichtsdestotrotz muss die geplante Umgehungsstraße der Stadt Echternach gebaut werden, damit die Stadt ihrer Funktion als Tourismus- und Kulturzentrum noch besser gerecht werden kann.
Dass die Kredite für den Bau der Umgehungsstraße von Junglinster definitiv im Haushaltgesetz von 2004 festgeschrieben sind lässt hoffen, dass im nächsten Jahr mit dem Bau dieser längst überfälligen Umgehungsstraße begonnen werden kann. Dies wird nicht nur positive Auswirkungen auf die Anrainer der Hauptstraße sondern auf die ganze Ortschaft haben, die sich nicht nur als Geschäftszentrum sondern demnächst auch als Schulzentrum weiter entwickeln wird.

Positive Auswirkungen auf die Südost Region

Ähnlich wie die Trierer-Autobahn wird auch die Saar-Autobahn positive Auswirkungen auf die Südost Region des Landes haben. Die kantonale Aktivitätszone “Triangle vert” wird demnächst ihre ersten Betriebe aufnehmen.

Zu hoffen ist, dass der Bau einer Tankstelle auf der Saarautobahn in Kürze verwirklicht wird, damit die umliegenden Grenzortschaften vom Tanktourismus entlastet werden. Eine entsprechende Motion wurde kürzlich in der Abgeordnetenkammer mit großer Mehrheit gestimmt.

Zu bedauern ist, dass die staatlichen Instanzen, wegen einer zu kurzen Beschleunigungsspur, nicht bereit sind, die Autobahnauffahrt in Remerschen, Richtung Luxemburg für Gütertransport über 3,5 Tonnen zu öffnen. Ein Versuch wäre zumindest angebracht gewesen. Schwere Laster durch die engen Gassen einiger Moselorte zu schleusen, ist wenigstens genau so, ja sogar noch gefährlicher. Die Lebensqualität und Sicherheit der Bürger müssen vorrangig behandelt werden, dies auch auf Kosten eines Tempolimits auf der Autobahn. Dieses Tempolimit wäre ohne Probleme einzuhalten da auch im Tunnel ein Tempolimit von 90 km/St. besteht.

Als Abgeordneter der Region und Bürgermeister der Gemeinde Wellenstein kann ich nicht mit der vom Transportministerium getroffenen Entscheidung einverstanden sein. Es muss zu einer Umänderung des diesbezüglichen großherzoglichen Reglements kommen.

Betreffend den Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist zu begrüßen, dass zusätzliche Kredite im Haushalt 2004 vorgesehen sind, um neue Busspuren zu schaffen. Dies wird die Attraktivität des Busverkehrs noch erhöhen. Gleichzeitig müssen aber auch neue Auffangparkings gebaut werden, um den Pendlern die Möglichkeit anzubieten, schon ab der Grenze auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Integratives Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept, Mobilität. lu und CITA sind Instrumente, die die Regierung eingesetzt hat, um die zukünftige Verkehrspolitik zu definieren und zu koordinieren. Es gilt jetzt, die Schlussfolgerungen konsequent umzusetzen.

Néckel Strotz
CSV Abgeordneter