Wissenschaft als Standortpolitik

Nelly Stein, CSV-Abgeordnete zur Uni-Lëtzebuerg, zum Wissenschaftszentrum und zur Revalisierung der Industriebrachen.

Die Industriebrache Belval-Ouest wird in den nächsten Jahren in einen Ort umgewandelt mit einem Mix von verschiedenen Funktionen. Dort wird man wohnen und sich entspannen können, ein technisches Lyzeum mit Sportanlage wird entstehen, und es soll geforscht und gelehrt werden.
Die “Cité des Sciences, de la Recherche et de l’Innovation” wird neben den jetzigen Laboratorien des Centre de Recherche public Gabriel Lippmann auch die Natur-, Mathematik- und Ingenieurwissenschaften der Universität Luxemburg an einem Ort vereinen.

Investitionen für Innovation

Lehre und Forschung in diesen wissenschaftlichen Bereichen an diesem Ort zu betreiben hat mehr als nur symbolischen Charakter. Der globale Wettbewerb um geistige und personelle Ressourcen, um Investitionen, Arbeitsplätze und Wohlstand zwingt zu ständiger Innovation. Wer hier den Anschluss verliert, der wird über ein gewisses Mittelmass nicht mehr hinwegkommen. Nur wenn wir es schaffen, uns dauerhaft an die Spitze des technologischen und damit des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts zu stellen, können wir auch in Zukunft unsere hohen sozialen und ökologischen Standards sichern.

Deshalb setzen wir im internationalen Wettbewerb mit der Cité des Sciences konsequent auf Wissenschaft und Forschung. Der Bau der Cité des Sciences ist Investitionspolitik in die Zukunft. Aber wir wissen auch, dass mit Geld alleine es noch nicht getan ist. Damit diese Investitionen viel bewegen, sind zwei weitere Kernziele von großer Bedeutung:

  • intensive Kooperation der Wissenschaft mit der Wirtschaft
  • enge Vernetzung mit der internationalen Wissenschaft

Konzept Wissenschaftszentrum

Die “Cité des Sciences” ist als Wissenschaftszentrum konzipiert, das nicht im luftleeren Raum lebt. Eine moderne Universität hat nicht nur die Verpflichtung, Wissenschaft zu sichern, zu erneuern und zu vermitteln. Sie muss über die wirtschaftliche Verwertung neuer Erkenntnisse nachdenken und diese auch bewusst in die Wege leiten. Sie muss eigenständiger Partner der Wirtschaft sein und ihre Kapazitäten so verteilen, dass auch schnelle Nachnutzung wissenschaftlicher Ergebnisse und Dienstleistungen möglich werden. Sie hat schließlich die Mission, die Absolventen selbst als Unternehmer Arbeitsplätze schaffen zu lassen.

Die Cité des Sciences baut auf bestehende Institutionen, wie das CRP Gabriel Lippmann oder den Technoport Schlassgaart und gibt ihnen durch die Einbindung der wissenschaftlichen Fakultät der Universität Luxemburg neuen Auftrieb. Im gleichen Masse trägt die Cité des Sciences Verantwortung für die Region. Wissenschaftliche Exzellenz, regionale Ausgewogenheit und wirtschaftliche Vernetzung sind dazu angetan, Wissenschaft durchaus als Standortpolitik zu verstehen.

Nelly Stein
CSV-Abgeordnete