Mir brauchen d’Senioren – d’Senioren brauchen eis

Nicolas Estgen, Präsident der CSV-Senioren wünscht eine aktive Politik für die Senioren.

Die demographische Entwicklung bringt eine grosse Umgestaltung der Altersstruktur in den westlichen Ländern mit sich. Unsere Gesellschaft wird nicht nur insgesamt älter, sondern jeder einzelne von uns hat statistisch eine längere Lebenserwartung vor sich und die medizinische Wissenschaft führt dazu, dass immer mehr Menschen dieses Lebensalter rüstig und in gutem Geisteszustand verbringen.

Die Politik muss dieser Entwicklung Rechnung tragen und die älteren Menschen fester in die Zukunftsplanung des Staates einbeziehen.

Wir können viel von den Senioren lernen.

Die CSV hat eine hohe Achtung vor dem Alter. Die älteren Generationen haben, durch die von ihnen erbrachten Leistungen in Politik und Gesellschaft, erheblich zu unserem heutigen Wohlstand beigetragen. Ebenso haben wir es unseren älteren Mitmenschen zu verdanken, dass Luxemburg in Europa und in der Welt als freiheitsliebende Nation, die für die Wahrung der Völkerrechte eintritt, respektiert wird.

Durch die Opfer, die von den Luxemburgern während des 2.ten Weltkrieges erbracht wurden, Umsiedlung, Zwangsrekrutierung, KZ-Haft, Resistenz gegen die deutsche Besatzung und gegen das NAZI-Regime, haben wir unseren Platz im Bund der freien Nationen gesichert. Dafür gilt der älteren Nation unser Dank und unsere Anerkennung.

Wir können viel von den Senioren lernen. Sie haben eine nicht zu unterschätzende Lebenserfahrung und Lebensweisheit. Deshalb sollen sie auch in der Politik Eigeninitiativen entwickeln und aktiv an der Gestaltung einer modernen Gesellschaft mitwirken und mitentscheiden. Wir brauchen die Senioren und die Senioren brauchen uns. Das Zusammenleben, das gegenseitige Verständnis und die Solidarität zwischen den Generationen werden wir im Rahmen der CSV-Senioren-Organisation entwickeln und fördern. Dies garantiert, dass die älteren Mitmenschen nicht ausgegrenzt oder diskriminiert werden und dass sie nicht einseitig und eigennützig auf Kosten der Jugend die Zukunft belegen.

Brücke zwischen Kontinuität und Fortschritt

Die CSV sorgt dafür, dass im Generationenvertrag und im Dialog zwischen den Generationen sowohl für die Jugend wie für die Senioren die Zukunft in unserem Land noch lebenswert bleibt. Aus der Partnerschaft zwischen den Generationen schöpft unsere Gesellschaft die Kraft um die grossen Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft zu meistern. In dieser Zusammenarbeit sind die Senioren eine Brücke zwischen Kontinuität und Fortschritt. Der Generationenvertrag, auf dem unsere solidarische Rentenversicherung ebenso aufbaut wie unsere Kranken- und Pflegeversicherung, hat sich bewährt. Wenn Änderungen notwendig werden, dann nur innerhalb dieses bestehenden Systems.

Die CSV sagt ja zur progressiven Pensionierung und zum Ehrenamt. Im Allgemeinen soll der Übergang vom Berufsleben in die Pensionierung graduell erfolgen. Dies verhindert ein abruptes Ausscheiden aus dem Berufsleben und ermöglicht es den älteren Mitmenschen ihre wertvolle Erfahrung an jüngere weiterzuleiten.

Auch nach der Pensionierung können die Senioren noch sehr aktiv sein. Ein verstärktes Einbinden in das Benevolat ist sowohl für unsere Gesellschaft als Ganzes, wie auch für die Senioren von grosser Bedeutung. Viele Organisationen sind ohne das Engagement der Senioren nicht denkbar. Mit grossem Einsatz und viel Sachverstand leisten die Senioren unendlich viel für unser Gemeinwesen, sei es in der Familie, in den Kommunen, in den Kirchen, in der Vielfalt der Vereine. Ohne diese ehrenamtliche Arbeit wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer.

Die CSV ist Anwalt der Senioren

Die CSV ist gegen alle Formen der Altersdiskriminierung und tritt für eine Gesellschaft ein, in der die Senioren ihr Leben in Würde und Wertschätzung gestalten können. Unsere Gesellschaft muss in Zukunft den spezifischen Ansprüchen der älteren Generation verstärkt Rechnung tragen: im Kranken- und Pflegebereich im Kultur- und Sportbereich, in der Wohn- und Städteplanung, im Transportwesen, in der Freizeitgestaltung und im Tourismus.

So ist es auch richtig, dass bei der Berechnung der Pensionen nicht nur die erbrachte berufliche Arbeit, sondern ebenso die erzieherischen Leistungen im familiären Bereich angerechnet werden.

Und so trifft auch für Senioren das Gebet von Antoine de Saint Exupéry zu:

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft für den Alltag.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.

Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.

Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden

Was erstrangig und was zweitrangig ist.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen.

Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen,

Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,

Durch die wir wachsen und reifen.

Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.

Schick mir im rechten Augenblick, jemand, der den Mut hat,

mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.

Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte,

Mit oder ohne Worte,

An der richtigen Stelle abzugeben.

Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht,

um auch die zu erreichen, die ” unten” sind.

Erst im konkreten, politischen Alltag wird bei uns und durch uns Humanität und Solidarität gelebt und erlebt.

Dofir gitt och dir Mêmber vun den CSV-Senioren”

An deen alen Tir ass dat schéinst Gelauts!”

Nicolas Estgen