Die CSF-Osten: ein Baustein der CSV

Ein Kommentar von Marthy Schmitz-Nilles über den Stellenwert der Frauen in Partei, Politik und Gesellschaft.

Viele Bürger und erstaunlicher Weise auch manche Frauen, stellen die Notwendigkeit einer eigenen Frauenorganisation in den Parteien in Frage.

Die Gründung spezifischer Frauenorganisationen stammt aus einer Zeit, wo die Frauen wenig Rechte besaßen: Sie waren unmündig und durften ohne Unterschrift ihres Gatten keinerlei Verträge eingehen, nicht einmal ein Bankkonto eröffnen.

Die gesetzliche Gleichstellung von Mann und Frau wurde im Laufe der letzten fünfzig Jahre herbeigeführt; in allen Bereichen sei es im öffentlichen Leben, am Arbeitsmarkt, in den Schulen. Gezielte Diskrepanzen werden kaum aufgelistet.

Doch, wie sieht die Wirklichkeit aus?

Betrachten wir nur die politischen Gremien: Die Anzahl weiblicher Mitglieder ist immer noch sehr gering. Analysieren wir die Präsenz von Frauen bei Talkshows im Fernsehen, sei dies über Politik, Finanzen oder Wirtschaft. Wer die Zeitungsberichte studiert und Bilder betrachtet von den politischen Treffen, Diskussionsforen und Ministertreffen, wird Ähnliches feststellen. Allzu oft ist das weibliche Geschlecht gar nicht vertreten.

Es würde hier zu weit führen um die Gründe für dieses “Nicht-dabei-sein” von Frauen zu analysieren, doch für uns steht fest: Die Frauen können nur präsenter werden, wenn sie in geeigneten Gremien Stärke finden, ihre Stimme erheben und so dann dazu beitragen, dass die gesetzliche Gleichstellung sich in gesellschaftliche Gleichstellung umwandelt.

Zu dem Zeitpunkt, wo dies Wirklichkeit ist, kann die Notwendigkeit spezifisch weiblicher Organisationen innerhalb der Parteistrukturen hinterfragt werden. Doch bis auf Weiteres stellt sich diese Frage nicht. Die parteipolitischen Frauenorganisationen bleiben nach wie vor ein notwendiger Baustein, auch in der CSV.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet sieht die CSF ihre Arbeit als nützlich an. Sie versucht, durch Bildung ihrer Mitglieder die Frauen zu befähigen selbstsicherer und erfahrener aufzutreten. Sie organisierte dieses Jahr einige interessante Konferenzen, so u.a. zur Palliativmedizin und den Aspekten der Euthanasie und Sterbehilfe, zur Rentenpolitik und der Erziehungspauschale, zur Pisa Studie und ihre Folgen sowie zu den “Neue Formen” des partnerschaftlichen Zusammenlebens.

Grenzüberschreitend versuchen wir vor allem durch Kontakte mit den CDU-Frauen aus den Regionen Bitburg, Trier und Saarburg gemeinsame Interessengebiete zu vertiefen.

Wir sehen noch viel Arbeit vor uns, sind dennoch optimistisch diese Ziele zu erreichen.

Marthy Schmitz-Nilles

Präsidentin der CSF-Osten