Brutaler hätte der Verrat des ADR an den kleinen Leuten, die es immer zu vertreten vorgibt, nicht sein können.
Fraktionschef Gibéryen hatte lauthals gefordert, die Erhöhung des Mindestlohns müsste eigentlich doppelt so hoch ausfallen, wie sie die Regierung vorschlug. In der Parlamentsdebatte jedoch traute er sich für einmal nicht selbst ans Rednerpult, sondern schickte lediglich einen Mittelsmann vor. Dieser hielt eine gewerkschaftliche Rede – und lehnte anschließend die minimale Zusatzerhöhung, die von den Sozialisten eingefordert wurde, ab.
So betrügt das ADR die kleinen Leute, als deren Anwalt es sich inszeniert. Aus purer Angst, beim Patronat Stimmen verlieren zu können, fiel das ADR den Mindestlohnbeziehern schamlos in den Rücken. Diese werden es ihm zu danken wissen.