François Bausch

wie sein deutsches Vorbild Jürgen Trittin salongrüner Fraktionshäuptling mit Model-Allüren – mit jener Nuance, dass Trittin wahrhaftig Dressmensch gewesen ist, und Bausch nur so tut, als ob – bekommt das Wüstenklima Marokkos schlecht. Zwischen Dünen und Kamelen kam ihm kurz vor Ostern nämlich urplötzlich die Idee, den Rücktritt der Regierung zu verlangen. Eigenartige Wirkung Nordafrikas, kann man da nur sagen. Bis jetzt hat Bausch nie einen Gedanken an Rücktrittsforderungen verschwendet, solange er in luxemburgischem Klima weilte. Kaum ließ man ihn dann zur Interparlamentarischen Union nach Marrakesch reisen, kommt ihn doch der nötige Mut an, sich die Regierung lauthals dorthin zu wünschen, wo er sich eben aufhält – in die Wüste. Entweder wird Opposition besser, je weiter sie von Luxemburg entfernt operieren kann, oder Fraktionschef Bausch hatte wohl einen Zug zuviel aus der Wasserpfeife genommen. Da sieht man wieder, wozu eine allzu liberale Drogenpolitik führen könnte!