Mumpitz a Quetschekraut

Der Präsident der LSAP befleißigt sich üblicherweise einer Ausdrucksweise, die eher an Bierwerbung (Sie erinnern sich, da gab es auch mal einen Slogan, in dem Quetschekraut vorkam…) als an politische Rhetorik denken lässt. Auch seine “Mumpitz a Quetschekraut” ­ Aussprüche beim Kongress der Nordsozialisten in Vianden hatte wieder etwas Kulinarisches. Asselborn hat eindeutig Schwierigkeiten, mehrere Wörter zu einem ganzen Satz zu verbinden, und dies auch noch in zusammenhängender Manier. Jedes Mal, wenn ihm dann ein Wort nicht einfällt, greift er in die Luxemburgensia der Unpässlichkeiten, und formuliert Phrasen, die zumindest die Eigenschaft haben, der politischen Überlieferung anheim zu fallen, weil sie Einzigartigkeitscharakter besitzen. Man sollte Jean Asselborn zwar nicht bei seiner konstanten Verdauungsrhetorik unterstützen, aber ein paar lustige Zusätze müssen erlaubt sein. Lydie Polfer’s klassisches “Daat kann dach net sën” könnte bei Asselborn etwa so lauten: “Daat schléit dem Faass d’Kroun an d’Gesiicht”. Und wenn er gefragt wird, ob seine letzte Vorstandssitzung gut besucht war, könnte die Antwort sein: “Nee, mir véier waren zu dräi déi zwee eenzeg”. Aber streng genommen wären solche Aussagen auch nur “Moutarde après dîner”…