Uni Luxemburg – Herausforderung mit Chancen

Uni Luxemburg – Herausforderung mit Chancen Es kommt Bewegung in die Luxemburger Hochschulpolitik. Die Zahlen im Budget 2002 verdeutlichen dies. Ein Blick zurück unterstreicht jedoch, dass bereits seit Jahren richtungsweisende Anstrengungen unternommen wurden. Lag das Investitionsvolumen im Jahre 1990 bei rund 5,5 Millionen Euro, so sind im Budget 2002 immerhin 22,4 Millionen vorgesehen. Zusätzliche Gelder werden den Hochschulen für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt. Ein interessanter Weg, denn Forschung und Hochschule sollen sich ergänzen. Europaweit sind Unternehmen und Universitäten in zahlreiche Forschungsprojekte eingebunden. Eine Symbiose, die sich jedenfalls bewährt hat.

Unter dem Impuls von Ministerin Erna Hennicot-Schoepges haben sich die Voraussetzungen für eine moderne und offene Hochschulpolitik in den letzten Jahren stark verändert. Mit vielen kleinen Schritten wurde der Stellenwert der vier Hochschulen – Centre universitaire, IST, ISERP und IEES – ausgebaut und gestärkt. Mit einem umfassenden Programm sollen nun zusätzliche Möglichkeiten zur Stabilisierung von Hochschule und Forschung eröffnet werden.

Ziel aller Bemühungen ist es, unser Land in den kommenden Jahren auf der akademischen Landkarte zu positionieren. Ein ambitiöses Projekt, das wohl überlegt und gut durchdacht sein muss. Wenn wir den Zug nicht verpassen wollen, müssen wir jedenfalls heute die Weichen stellen.

Luxemburg muss den traditionell gewachsenen und nationalen Charakter seiner Hochschulpolitik um eine europäische Dimension erweitern, dies im Kontext der verstärkten internationalen Zusammenarbeit von Universitäten. Neue Wege, neue Formationen, neue Mentalitäten und neue Partner sind gefragt: Es gilt, die Kontakte nach außen zu stärken und die Erfahrungen anderer Länder in die Diskussion um das Projekt “Uni Lëtzebuerg” mit einzubinden.

Es wird des Weiteren wichtig sein, zusätzliche Anreize zu schaffen, um mehr Studenten aus dem Ausland für unsere Universitäten zu gewinnen, dies verbunden mit dem Ziel, die Kooperation mit den Hochschulen aus der Großregion zu intensivieren. Den Hochschulen wird ebenfalls eine Schlüsselrolle im Bereich der Weiter- und Erwachsenenbildung zukommen. Soll das Projekt “Uni Lëtzebuerg” gelingen, so müssen mehrere Aspekte betrachtet werden und aufeinander abgestimmt werden.

Die im Budget 2002 vorgesehenen Finanzmittel bilden die Basis, um die vier Standbeine der Luxemburger Hochschulpolitik zu festigen: Neue Lehrposten werden geschaffen. Die universitären Einrichtungen und Infrastrukturen werden ausgebaut und modernisiert. Die Studienmöglichkeiten werden erweitert. Neue Institute werden implantiert. Die außeruniversitäre Zusammenarbeit wird unter Einbindung der wichtigsten nationalen Wirtschaftssektoren noch konkreter gestaltet.

Schritt für Schritt wird das Projekt “Uni Lëtzebuerg” realisiert. Das ist gut so. Luxemburg braucht universitäre Einrichtungen zur Gestaltung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens und zur Modernisierung seiner Wirtschaft. Jedoch auch um seiner Rolle eines europäischen Zentrums weiterhin gerecht zu werden.

Das Projekt “Uni Lëtzebuerg” stellt uns vor eine Herausforderung mit neuen Chancen. Das Budget 2002 und die Visionen von Ministerin Erna Hennicot-Schoepges schaffen eine gute Ausgangslage auf dem Weg zu einer modernen und dynamischen Hochschulpolitik nach Luxemburger Art.

Nelly Stein CSV-Abgeordnete

PS. Lesen Sie unter www.csv.lu die Intervention der CSV- Deputierten Nelly Stein zum Budget 2002