Héichschoul zu Lëtzebuerg

Jo zum Projet Uni Lëtzebuerg Ende Oktober 2001 traf sich in München die diesjährige Ausgabe der Reél (Réunion européenne des étudiants luxembourgeois). Hauptdiskussionspunkt war das Projekt “Uni Lëtzebuerg”.

Braucht Luxemburg eine Universität, und wenn ja, welche unter welchen Bedingungen? Natürlich braucht Luxemburg eine Universität. Oder besser gesagt, die bestehenden Strukturen des CUNLUX, des IST sowie des ISERP und IEES sollen erweitert werden. Unser Land hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine demographische Entwicklung mitgemacht, die den Rahmen der Erwartungen gesprengt hat. Bei einer solchen Entwicklung darf eine Universität nicht fehlen. Tatsache ist, dass ein Land sein Potential besser ausnützt, wenn es auf hoch qualifizierte Köpfe zurückgreifen kann.

Hochschulwesen und Forschung sind von besonderer Bedeutung für die Entwicklung eines Landes. In diesem Sinne wurden 1987 die drei Forschungszentren CRP Gabriel Lippmann, CRP Henri Tudor und CRP Santé geschaffen. Aber auch die “Uni Lëtzebuerg” selbst braucht Professoren, die hauptsächlich und nicht nur nebenbei an der Hochschule lehren, sich um Forschungsprojekte kümmern und den Studenten zur Verfügung stehen.

Das Gesetz vom 11. August 1996 schuf ein modernes Hochschulrahmengesetz. Die Universitätsjahre, die man hier in Luxemburg absolvieren kann, sind teilweise erweitert worden. Im Gegensatz zu früher, kann man zum Beispiel heute, anstatt nur einem, die beiden ersten Jurajahre in Luxemburg studieren.

Danach beendet der Luxemburger Student sein Studium in einem Land seiner Wahl. Ziel der Hochschulreform soll allerdings nicht sein, dass die “Uni Lëtzebuerg” einen kompletten Studienzyklus anbietet. Unsere Studenten sollen auch weiterhin immer einen Teil ihres Studiums im Ausland absolvieren.

Umgekehrt sollte die Universität Luxemburg mehr ausländische Studenten aufnehmen, ohne aber deshalb zu einer Massenuniversität zu verkommen. Um einen bestmöglichen Austausch zu gewährleisten, wird auf internationale Kooperation mit anderen europäischen Hochschulen gesetzt.

Noch vor kurzem haben der “Centre universitaire” und die benachbarte Universität Trier einen Kooperationsabkommen unterzeichnet.

Akzente beim luxemburgischen Hochschulwesen werden deshalb auch auf Vielsprachigkeit gesetzt.

Diese hat sich ja für Luxemburg schon oft als Standortvorteil erwiesen.

Der Reformprozess ist noch lange nicht vollendet. An der Qualitätsverbesserung der Universität Luxemburg muss noch viel gearbeitet werden. Um das Reformprojekt des Hochschulwesens voran zu treiben, standen allein für das Jahr 2001 im Staatshaushalt anderthalb Milliarden Franken zur Verfügung. Das sind 500 Millionen Franken mehr als noch vor zwei Jahren.

Das Projekt “Uni Lëtzebuerg” ist noch lange nicht aus diskutiert, und es gibt noch so manche Mängel zu beseitigen. Doch im Einklang und Konsens mit der zuständigen Ministerin, Erna Hennicot-Schoepges, den Verantwortlichen der bestehenden Universitätsstrukturen und natürlich den Hauptbetroffenen, den Studenten, muss das Projekt zu einem Erfolg werden.

Tom Gantenbein Präsident CSJ-Zentrum