Wege aus der landwirtschaftlichen Krise!

In seiner letzten Sitzung befasste sich der Bezirksvorstand der CSV Norden unter Vorsitz von Präsident Marco Schank mit den Problemen in der Landwirtschaft. Zusammen mit der CSJ-Fachgruppe “Landwirtschaft” bekundeten die Mitglieder ihre Solidarität mit den Sorgen und Nöten der Landwirte und ihrer Familien

Seit Wochen und Monaten werden die Verbraucher und mit ihnen die Landwirte, als Verbraucher und als Nahrungsmittelhersteller, via Medien mit Hiobsbotschaften konfrontiert, die die (ver-)öffentlich(t)e Meinung in Aufruhr versetzen. Auch Luxemburg bleibt von dieser Krise in der Lebensmittelproduktion und generell im Agrarbereich nicht verschont

Die CSV-Norden ist sich dieser Problematik sehr wohl bewusst. Neben BSE und MKS sind jedoch noch weitere Fragen zu klären. In seiner Rede vom 3.Mai 2001 zur Lage der Nation ging der Staatsminister auf verschiedene Teilaspekte ein. Der Vorstand der CSV-Norden begrüßt diese Äußerungen, möchte jedoch noch einmal klar umreißen mit welchen konkreten Fragen die Landwirtschaft zur Zeit konfrontiert wird

1) Neues Agrargeset Das Agrargesetz setzt neue Akzente. Neben der Neuregelung von Subventionskriterien eröffnet es den Landwirten die Möglichkeit neue Betriebszweige aufzubauen bzw. auszubauen. Auch wird der Umweltschutz, in all seinen Facetten, als neue Komponente in dieses Rahmengesetz integriert. Dies unterstreicht das Bestreben der Regierung die traditionelle Landwirtschaft zu erhalten, daneben jedoch moderne, umweltschonende Konzepte wie die integrierte Landwirtschaft oder den Bio-Landbau verstärkt zu fördern. Es ist deshalb unabdingbar, dass es, auch um den Landwirten die nötige Planungs- und Rechtssicherheit zu gewährleisten, noch vor der Sommerpause vom Parlament definitiv votiert wird

2) Schnelleres Auszahlen der Ausgleichzulagen Von 1994 bis 2000 stiegen die direkten Einkommenshilfen für die Luxemburger Landwirtschaft um 62%, von 1,2 auf 1,9 Milliarden Franken. Um ein schnelleres Ausbezahlen der bewilligten Ausgleichzulagen zu erreichen, müssen jedoch entsprechende Anstrengungen unternommen werden. Deshalb ist es notwendig die Verwaltungen personell so auszustatten, dass bestehende Rückstände schnellstmöglich abgebaut werden können.

3) Neue Ackerbauschul Um eine leistungsfähige Landwirtschaft zu erhalten, ist eine moderne Ackerbauschule unabdingbar. Seit Jahren wird darüber debattiert. Seit dem letzten Jahr liegt ein durchdachtes Konzept vor. In diesem Zusammenhang verweist die CSV-Norden auf einen Parlamentsantrag des Jahres 1995 in dem die angestrebten Zielsetzungen im Wesentlichen vorweggenommen wurden: Schaffung eines nationalen Entwicklungszentrums für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum mit den Schwerpunkten Erst- und Weiterbildung, Forschung und Beratung. Nach Klärung der Standortfrage (Ettelbrück wurde als Standort zurückbehalten) wird deshalb ein schnelles Umsetzen in die Praxis angemahnt

4) Lebensmittelsicherheit/Verbraucherschutz/artgerechte Tierhaltun Schon lange vor der BSE- und MKS-Krise betrieb Luxemburg eine vorbildhafte Politik im Bereich der Lebensmittelsicherheit. Erwähnen sollte man in diesem Zusammenhang das Sanitel-System (Herkunftsnachweis des produzierten Rindfleisches). Auch das kürzlich gegründete Lebensmittelkoordinationskomitee trägt zu einer erhöhten Lebensmittelsicherheit bei. Die CSV Norden fordert jedoch weitere strukturelle Verbesserungen

– Ausdehnung des Sanitel-Systems auf andere Tierrassen (Schafe, Schweine) – Verstärkung der Kontrollen im Bereich der Tiertransporte sowie Begrenzung dieser Transporte in Zeit und Raum – Gewährleistung einer artgerechten Tierhaltung mit Hilfe von Richtlinien – Schaffung von Transparenz in bezug auf die nationalen Qualitätslabel (Lastenhefte) – Verstärkung der Werbung und Vermarktung durch Zurverfügungstellen der notwendigen Gelder um eine bessere Marktdurchdringung der luxemburgischen Qualitätsprodukte zu erreichen

Mitgeteilt vom CSV Bezirk Norde