Am 4.April 2001 empfing eine Delegation der CSV-Fraktion den Comité olympique sportif luxembourgeois (C.O.S.L), welcher durch den Präsidenten Marc Theisen, den Generalsekretär Raymond Hastert und das Verwaltungsratsmitglied Marc Thill vertreten war. Die CSV-Fraktion war durch die Abgeordneten Norbert Haupert, Claude Wiseler und Fred Sunnen, sowie den parlamentarischen Mitarbeiter Yves Huberty vertreten. Gegenstand der Unterredung war das neue Sportgesetz, welches von der Regierung ausgearbeitet wurde und sich augenblicklich auf dem Instanzenweg befindet. Als sehr positiv hat das C.O.S.L die Verankerung im Gesetzesprojekt des Subsidiaritätsprinzips, der Aufgabenaufteilung zwischen öffentlichen Instanzen und der privaten Sportbewegung, sowie der öffentlichen Unterstützung des Hochleistungssports hervorgehoben. Darüber hinaus wird das Gesetzesprojekt, in seiner augenblicklichen Fassung, den Luxemburger Sport nicht grundlegend reformieren und sich hauptsächlich darauf beschränken bestehende Errungenschaften zu konsolidieren
Ein wesentlicher Kritikpunkt seitens des privat organisierten Sports liegt darin, dass das Gesetzesprojekt vorsieht bei grösseren Sportveranstaltungen einen Grossteil der Kosten für Ordnung und Sicherheit auf die Veranstalter abzuwälzen. Vertretbar wäre eine solche Massnahme nur bei rein kommerziellen Veranstaltern. Eine solche finanzielle Belastung würde jedoch Verbände und Vereine vor grösseren sportlichen Veranstaltungen abschrecken.
Weiterhin bedauerte das C.O.S.L, dass das Projekt dem Benevolat nicht genügend Rechnung trägt. In einer ersten Fassung des Projektes waren zum Beispiel folgende steuerrechtliche Massnahmen vorgesehen. Erstens, sollten die Sportdirigenten die Möglichkeit haben Ausgaben, welche durch den Sport entstehen, von der Steuer abzusetzen. Zweitens, sollten nebensächliche kommerzielle Aktivitäten von Vereinen oder Verbänden nicht besteuert werden unter den Bedingungen, dass diese keinen Gewinnzweck verfolgen und dass eventuelle Ueberschüsse in den Sport zurück investiert werden. Das C.O.S.L bedauerte, dass diese zwei Massnahmen aus dem Projekt in seiner augenblicklichen Fassung ausgeklammert wurden.
Zusätzlich wäre die Einführung einer gesetzlichen Unfallversicherung für den Sport wünschenswert. Schlussendlich wurde bemängelt, dass die Gesetzesvorlage nur unzureichend auf den Schulsport eingeht. Das C.O.S.L forderte, dass mehr Stunden dem Schulsport gewidmet werden sollten. Das wäre unter anderem eine gesundheitsfördernde Massnahme für Kinder und Jugendliche, welche allgemein unter Bewegungsmangel leiden. Insbesondere in den Primärschulen sollte die sportspezifische Ausbildung des Lehrpersonals verbessert, sowie der Inhalt der Programme überarbeitet werden
Die Vertreter der CSV-Fraktion nahmen die Anliegen des C.O.S.L entgegen. Sie unterstrichen die Wichtigkeit des Wettkampf- und Freizeitsports, sowie des Schulsports. Weiterhin versprachen sie zu überprüfen, wie und in welchem Umfang den oben genannten Kritiken und Forderungen des C.O.S.L am besten Rechnung getragen werden könnte
Mitgeteilt von der CSV-Fraktio ( 10 April 2001) 1 1