So ein Wahnsinn

So ein Wahnsinn

Verbraucher irritiert – Landwirtschaft ruiniert, so könnte eine erste oberflächliche Schlussfolgerung aus der aktuellen B.S.E. Krise lauten. Dem ist jedoch nicht ganz so. Dennoch, die Landwirtschaft muss enorme finanzielle Einbussen verkraften. Jedoch auch andere, der Landwirtschaft nahestehende Betriebe wie Schlachthäuser, Metzgereien, Gaststättengewerbe sind in ähnliche Schwierigkeiten geraten.

Schuldzuweisungen nützen in diesem Stadium wohl niemandem, und sie helfen auch niemandem über bestehende Schwierigkeiten hinweg. Feststellen muss man allerdings, dass mit den Bauern jene, die am wenigsten an der durch B.S.E. hervorgerufenen Krise Schuld haben, am meisten unter finanziellen Einbussen leiden. Es gilt aus dieser Krise, so schwerwiegend sie auch ist, zu lernen. Lernen müssen wir alle: Politik – Verbraucher – Handel und Produzenten.

Die Politik muss die entsprechenden Richtlinien für Qualitätslebensmittel erstellen, und die entsprechenden Kontrollen gewährleisten. Zukünftige Subventionspolitik an die Landwirtschaft soll im Sinne von mehr Nachhaltigkeit reformiert werden. Wichtig wäre auch, dass sie dem Umstand “Angebot und Nachfrage” des Marktes verstärkt Rechnung tragen würde. EU weit muss ein Mehr an Geld für wissenschaftliche Forschungen bereit gestellt werden.

Auch müssen qualitativ hochwertige Lebensmittel allgemein in der Prioritätenliste des Menschen wieder höher eingestuft werden. Es kann und darf nicht sein, dass Lebensmittel hinter den Ferien, der Kleidung und dem Auto, erst an vierter oder gar noch weiter hinten rangieren.

Wir Verbraucher müssen wissen, dass Lebensmittel etwas Wertvolles darstellen, und dass deren ordnungsgemäße Herstellung etwas kostet. Qualität zum Nulltarif, das gibt es nicht.

All zu große EU weite Liberalisierungswut, stößt in verschiedenen Bereichen auf ihre Grenzen.

Besonders dort, wo es um die Sicherheit des Menschen geht. Durch Konkurrenzdruck erzwungene Preissenkungen dürfen nicht auf Kosten der Sicherheit geschehen. Dies gilt insbesondere für die Nahrungsmittel, die Sicherheit beim Flugverkehr und für die Medizin, um nur diese zu erwähnen.

Billigfernseher oder -radios können umgetauscht oder zurück gegeben werden. Fehler oder Probleme bei der Nahrungsmittelproduktion richten jedoch Schäden an, die in der Regel irreparabel sind. Durch auf Qualität ausgerichtete Produktionsmethoden ist dem vorzubeugen.

Die aktuelle B.S.E. Krise werden wir überwinden.

Aber es gilt für alle Partner die nötigen Lehren zu ziehen.

Wie gesagt: Alle müssen helfen, Politik-Verbraucher-Handel und Produzenten.

Luss Clement CSV Abgeordneter