Das Klima verändert alles

Das Klima verändert alles

Nach Einschätzung weltweit führender Klimaexperten wird die derzeit feststellbare Klimaerwärmung verheerende Folgen für die Menschheit haben: Millionen von Menschen in Küstenregionen seien wegen des ansteigenden Meeresspiegels in Gefahr, Krankheiten würden sich durch verseuchtes Trinkwasser schnell ausbreiten, und in bereits trockenen Gegenden so vor allem in Asien seien ganze Ernten bedroht. Auch viele Tier- und Pflanzenarten könnten aussterben. Betroffen seien besonders die ärmsten Länder der Welt, so das Fazit eines Berichts über die Auswirkung der globalen Klimaerwärmung, der Mitte Februar im Auftrag der Vereinten Nationen in Genf vorgelegt wurde.

Das Schlimmste verhindern!

Der Bericht ist im übrigen die Fortsetzung eines umfassenden Klimaberichtes, der im Januar erstmals deutlich dokumentierte, dass das Weltklima sich viel dramatischer erwärmt habe als bisher angenommen. Die Experten sprachen von einer “potenziell katastrophalen Erwärmung” von 1,4 bis 5,6 Grad bereits in diesem Jahrhundert. Ein dritter Teil, der Anfang März veröffentlicht werden soll, wird sich mit Vorschlägen zur Reduzierung der Treibhausgase und den Kosten für eine Änderung der weltweiten Energiepolitik befassen. Ob das Schlimmste wohl verhindert werden kann? Die Berichte sollen jedenfalls als Grundlage für anstehende Entscheidungen im Bereich der Klimapolitik dienen!

Gefahren und Risiken

Etwa 900 Wissenschaftler erstellten diesen Bericht. Hervorgehoben wurden besonders auch die Gefahren für Gletschergebiete, Korallenriffe, Inselstaaten, Mangroven, Nadel- und tropische Wälder sowie alpine Ökosysteme, Feuchtgebiete und Steppen. Die unmittelbarsten Risiken gehen, dem Bericht zufolge, weltweit von Überflutungen und Erdrutschen aus. Als besonders gefährdet werden hier die Küstenregionen in Ägypten, Vietnam und Florida beschrieben. Viele Tier- und Pflanzenarten seien bedroht und würden aussterben, weil durch Umweltverschmutzungen ihre natürliche Lebensräume zusätzlich oder mehr als bedroht seien.

Dieser Umstand gefährde zudem die Ernährung der Menschen, so die Experten des UN- Ausschusses zum Klimawandel (IPCC), die mit einer massiven Bewegung der Bevölkerung aus den am ärgsten betroffenen Gebieten rechnen.

Das Trinkwasser wird knapp

1,7 Milliarden Menschen leben derzeit in Regionen, wo das Trinkwasser knapp sei, heißt es im Report. Doch diese Zahl könne in den nächsten 25 Jahren auf fünf Milliarden steigen, wenn sich die Katastrophenszenarien einstellen. Würde der Meeresspiegel in den nächsten 80 Jahren um 40 Zentimeter steigen, seien bis zu 200 Millionen mehr Menschen als heute von verheerenden Küstenstürmen bedroht. Besonders hart betroffen und verbunden mit einschneidenden Veränderungen werden laut UN-Bericht ebenfalls, die Polargebiete. Schon jetzt seien die Stärke und die Ausdehnung des arktischen Eises um bis 15 Prozent zurückgegangen. Ein Trend, der sich scheinbar auch dann noch fortsetzen würde, wenn die Treibgasemission nicht weiter ansteigen würden.

Spürbare Auswirkungen, auch in Europa?

Spürbare Folgen würden auch in Europa nicht ausbleiben. So wurde festgestellt, dass die Eisdecke auf Flüssen und Seen zwei Wochen früher als vor 150 Jahren schmelze.

Gartenpflanzen würden im Schnitt 10,8 Tage länger als 35 Jahre zuvor blühen. Schmetterlinge, Käfer und Libellen würden sich in immer nördlicheren Regionen aufhalten. Auch die Zugvögel würden später als sonst im Jahr in wärmere Gefilde fliegen und früher zurück kommen.

Jeder zweiter Gletscher soll in den Alpen bis Ende des Jahrhunderts schmelzen. Südeuropa werde zunehmend von Dürre, andere Regionen würden immer öfter von Überschwemmungen gefährdet. Extreme Hitze im Süden und deutlich weniger Schnee in den Wintersportregionen seien bereits heute nicht zu leugnende Tatsachen. Auswirkungen auf das Reiseverhalten und damit für die Tourismusindustrie würden demnach nicht ausbleiben.