Fir de Süden: Horizont 21

Fir de Süden: Horizont 21

Die wesentliche politische Herausforderung der Gegenwart ist die Gestaltung der Zukunft.

Die politischen Entscheidungsträger stellen sich dieser Herausforderung vor dem Hintergrund, dass in unserem Land viel erreicht wurde. Zu verdanken ist dies in erster Linie dem Fleiss seiner Menschen. Auch ihrer Offenheit ist der gegenwärtige Erfolg zu verdanken.

Alleine hätten die Luxemburger den Eintritt ins Industriezeitalter, der im vorvergangenen Jahrhundert mit dem Eisenerzabbau im Süden des Landes begann, nicht geschafft. Neben der luxemburgischen Arbeitskraft war es ebenfalls jene der vielen Einwanderer, die dazu beitrug die Stahlwerke der Minette mit zu den leistungsfähigsten der Welt zu machen.

Neue Möglichkeiten

Mit der Stahlkrise in den siebziger Jahren ging die Bedeutung dieses Industriezweiges zurück.

Die Entwicklung des Finanzplatzes kompensierte den Arbeitsplatzrückgang in den Stahlfabriken und sicherte neue Einnahmequellen, die es erlaubten, die Politik des sozialen Fortschritts beharrlich fortzusetzen.

Heute steht der Süden als vitaler Standort vor neuen Möglichkeiten. Die Industriebrachen der Arbed bieten dafür die Flächen, die in anderen Regionen und besonders in und um Luxemburg- Stadt herum fehlen.

Die Nutzungsmöglichkeiten der Industriebrachen sind breit gefächert. Sie reichen vom Wohnungsbau, der Schaffung neuer Kulturinfrastrukturen, dem Bau von Schulen und Verwaltungen bis hin zur Ansiedlung von modernen Dienstleistungsbetrieben.

Erste Strukturen wie beispielsweise der Technoport-Schlaassgoart sind bereits vorhanden.

Einerseits gewährleisten sie, durch die Zusammenarbeit mit “traditionellen” Betrieben, dass diese die jeweils modernsten Technologien in ihre Produktionsverfahren einbauen. Andererseits ziehen sie sogenannte Start-Up’s an, die oft in dem zukunftsorientierten Bereich der Telekommunikationen arbeiten.

Dossier: Industriebrachen

Die Handhabung des Dossiers Industriebrachen zeigt, dass die Regierungskoalition die Möglichkeiten einer überlegten Regionalisierung und Dezentralisierung deutlich erkannt hat.

Eine weitsichtige Landesplanung, deren Kernstück die Revitalisierung der Industriebrachen ist, ermöglicht es Wirtschaftswachstum und Lebensqualität miteinander zu vereinbaren.

Durch die vorgesehenen Betriebsansiedlungen kann die starke Konzentration von Unternehmen im Zentrum des Landes abgebaut werden. Damit trägt das Konzept, die Industriebrachen neben Wohn- und Erholungszwecken ebenfalls für Betriebe zu nutzen, auch dazu bei, die Verkehrsströme ausgeglichener und flüssiger zu gestalten.

Der Süden, der auf eine beeindruckende Industriegeschichte stolz ist, steht vor einem neuen Kapitel, das Anlass zu Optimismus gibt. Mit den Möglichkeiten die, die breitgefächerte Revalorisierung der Industriebrachen bieten, sind die Voraussetzungen gegeben, dass der Süden seine Erfolgsgeschichte fortsetzt.

Erna Hennicot-Schoepges Parteipräsidentin