Optimistische Eurogruppe

Optimistische Eurogruppe Trotz der konjunkturellen Abkühlung in den USA bewerten sehen die Finanzminister der Eurogruppe die Wachstumsaussichten der Euro-Zone optimistisch. So hieß es am Rande von Beratungen der EU- Finanzminister in Brüssel, die Eurogruppe werde von der US-Entwicklung nur wenig beeinflusst und könne einen realistischen Blick nach vorne werfen. Die Erweiterung der EU wurde allgemein als positiver Impuls für Wachstum und Beschäftigung beschrieben.

EU-Währungskommissar Pedro Solbes meinte, eine Abschwächung des Wachstums in den USA um zwei Prozent lasse das Wachstum in der zwölf Länder umfassenden Euro-Zone um 0,15 Prozentpunkte sinken. Das Wachstum werde der Prognose der Kommission von 3,2 Prozent in diesem Jahr entsprechen oder allenfalls “ein kleines bisschen weniger”, so Solbes.

Die Eurogruppe war am Vorabend des Treffens der EU- Finanzminister zu Beratungen mit Wim Duisenberg von der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammengekommen, um die zukünftigen Strategien betreffend einigen währungspolitische Aspekte zu beraten, verbunden auch mit dem Ziel einer stärkeren Koordinierung in der Eurogruppe. Die Haushaltspläne der Mitgliedsstaaten sollen bereits frühzeitig erörtert werden. Des Weiteren soll eine effizientere und bessere Zusammenarbeit in der internationalen Finanzarchitektur definiert werden. Darüber hinaus sollte eine verstärkte Kooperation zwischen den drei großen Währungsräumen (Dollar, Yen und Euro) angestrebt werden.

Aktueller Vorsitzenden der Eurogruppe ist der belgische Finanzminister Didier Reynders. Weil Schweden, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, der nicht der Euro-Zone angehört, übt Belgien, das im zweiten Halbjahr die Ratspräsidentschaft übernehmen wird, den Vorsitz in der Euro-Gruppe aus.

Die EU-Finanzminister berieten in öffentlicher Debatte ebenfalls über das Programm der schwedischen EU- Ratspräsidentschaft, deren Finanzminister Bosse Ringholm die Schaffung von Arbeitsplätzen, die EU-Erweiterung und den Kampf gegen unfairen Steuerwettbewerb unter den EU-Staaten zur absoluten Priorität erklärt hat. Das Programm wurde mit Nuancen von den anderen EU-Kollegen begrüßt. Hinsichtlich der Erweiterung sollen keine neuen Hürden aufgebaut werden, zugleich müssten die Kriterien für einen Beitritt zur EU jedoch strikt eingehalten werden, hieß es. Die EU verhandelt mit zwölf Ländern über einen Beitritt.