Grüne Überheblichkeit

Fast schon unerträglich war die Arroganz und Selbstgefälligkeit, die der grüne Bürgermeister von Beckerich am vergangenen Sonntag vor laufenden Fernsehkameras an den Tag legte. Als eine Art Übervater kürte sich Herr Gira in der Sendung Impuls selbst zum einzig sachlich diskutierenden Rundtischteilnehmer. Er und mit ihm die grüne Partei hätten nichts mit parteipolitischem Geplänkel am Hut, lautete die Botschaft des Vorzeigegrünen.

Schlimmer noch!

Die Grünen, so Gira, würden Probleme inhaltlich und wissenschaftlich angehen, dies im Gegensatz zu anderen Parteien und Politikern, die sich rein oberflächlich mit politischem Kleinkram beschäftigten.

Auf sachpolitische Kompetenz wollen sie also setzen, die Grünen. Ein lobenswertes Ziel, doch davon sind sie weit entfernt. Denn wenn es bei der Fernsehdebatte um Sachthemen ging war Herr Gira verdächtig ruhig.

Daneben ging auch der Versuch Giras, die Nominierung einer Staatsrätin durch die Grünen als Beispiel grenzenloser politischer Unbefangenheit und rechtsstaatliches Meisterstück darzustellen. Der Nominationsvorschlag, der einer effektiv engagierten und kompetenten Frau den Weg in den Staatsrat ebnete, war nichts anderes als eine Notlösung. Die internen Probleme personalpolitischer Art der Grünen hatten ein derartiges Ausmaß angenommen, dass sich nur noch auf eine eine Außenstehende verständigt werden konnte.

Ein bisschen mehr Bescheidenheit und personalpolitische Ehrlichkeit täten Herrn Gira und seinen Mannen/Frauen allemal gut.