Luxemburg verdankt ursprünglich seinen Reichtum der Eisen- und Stahlindustrie. Auch wenn die „goldenen Jahre“ seit einiger Zeit vorbei sind, ist ArcelorMittal derzeit noch immer der größte Arbeitgeber des Landes. Noch, muss man betonen, denn die Zahl der Beschäftigten hat in den letzten Jahren immer weiter abgenommen. Wie ernst die Lage auf dem Stahlmarkt europaweit ist, hat nicht zuletzt die große Kundgebung in Brüssel gezeigt. Stahlarbeiter haben nicht gegen ihre Arbeitgeber, sondern zusammen, sozusagen Hand in Hand mit der Betriebsleitung, demonstriert. Es war ein Warnruf, ein Hilferuf. Und den sollten wir nicht überhören.
Es geht in der Tat ums Überleben. Das Problem ist die Billigkonkurrenz aus China. China sitzt auf einer Überproduktion mit der es die Weltmärkte, also auch den europäischen und luxemburgischen Markt, überschwemmt. Dies geschieht zu absoluten Dumpingpreisen, ja fast zum Schrottwert. Unsere Industrie kann unmöglich mithalten und bleibt auf dem eigenen Produkt sitzen. Die Folgen sind leicht auszurechnen: Unsere Betriebe müssen ihre Produktion drosseln und Arbeiter entlassen.
„Handel mit China: Eine Gefahr für unsere Industrie“ war das Thema einer öffentlichen Konferenz, die vom Kompetenzteam der CSV organisiert wurde. Nach einer Einleitung in die Problematik durch Viviane Reding, Frank Engel und Georges Bach, kam es zu einem sehr interessanten Austausch der Europaabgeordneten mit Vertretern von u.a. ArcelorMittal, LCGB und FEDIL.
Das CSV-Kompetenzteam will sich auch in Zukunft für eine Reform der Antidumpingregeln in Europa stark machen, die nicht nur, aber insbesondere auch, für China gelten müssen.
In dem Sinne beeinflusst das CSV-Kompetenzteam auch die Diskussion und Gesetzesvorschläge in der EVP-Fraktion. Damit die europäischen Regeln gestärkt und nicht geschwächt werden. Und damit diejenigen, die sich nicht an die Reform halten, wissen: die abschreckende Strafe folgt auf dem Fuße! Der Rat ist gefordert, auch die Luxemburgische Regierung muss sich zu einer Entscheidung durchringen.