Zwei belgische Atomzentralen sorgen derzeit für viel Gesprächsstoff, sowohl in Belgien als auch in den Nachbarländern Deutschland und Luxemburg. In besagten Zentralen gab es einige Probleme?
Es handelt sich um die Zentralen von Doel und Tihange. Man kann in der Tat hier von Pannenreaktoren, nicht weit von der Luxemburger Grenze entfernt, reden. Seit 40 Jahren in Betrieb sollten die ersten Reaktoren eigentlich letztes Jahr abgeschaltet werden. Im Juni 2015 wurde die Laufzeit von Doel 3 und Tihange 2 aber umweitere zehn Jahre verlängert und Ende des Jahres wurden sie wieder gestartet. Nur Tage später schaltete Reaktor 1 in Doel sich aus ungeklärter Ursache wieder ab. In beiden Zentralen wurden tausende Risse entdeckt. Es blieb bisher bei diesen zahlreichen Pannen. Wir wollen reagieren bevor etwas wirklich Schlimmes passiert.
Was kann die Politik unternehmen?
Vor allem können wir zusammen mit unseren deutschen und einigen belgischen Kollegen, Druck machen. Druck damit die Reaktoren abgeschaltet werden. Wir begrüßen es in dem Zusammenhang, dass Staatssekretär Gira vergangene Woche mit einer Delegation des Parlaments in Brüssel war, um mit den zuständigen belgischen Regierungsvertretern über Doel und Tihange zu reden.
Am vergangenen Dienstag fand zudem auf Anfrage der CSV eine Aktualitätsstunde im Parlament zu diesem Thema statt?
Ja, und bei diesem Thema herrscht Einstimmigkeit im Parlament. Ich konnte dann auch eine Motion einreichen, die von allen Parteien mitgetragen wird und in der wir unsere Regierung auffordern sich energisch für eine schnelle Schließung der beiden belgischen Zentralen einzusetzen. Dies gilt übrigens ebenfalls für die französischen Zentralen von Cattenom, Chooz und Fessenheim