Kultur schafft Brücken
Demokratie braucht Kultur. Kultur stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, fördert Kreativität, schafft Arbeitsplätze und ist ein Element der Imagepflege unseres Landes. Kultur verbindet und lockt Investoren. Diese Kernthesen prägen die Philosophie der CSV-Kulturpolitik.
An diesem Wochenende laden die Vereinigung der Museen in der Stadt („Stater Muséeën“) zum Museumsfest ein. Interessenten können an diesen Tagen der offenen Türen bei freiem Eintritt und Gratisführungen durch interessante Dauer- und Sonderausstellungen die Vielfalt der Kunst und Kultur erleben. Eine flotte und publikumswirksame Initiative. Anlass für uns allerdings auch, die Kulturpolitik der blau-rot-grünen Regierung zu hinterfragen. Und wir sehen den aktuellen Entwicklungen und Absichten mit einer großen Sorge und viel Skepsis entgegen.
Botschafter Luxemburgs
Aufgrund notwendiger Einsparungen kam es leider zur Absage einer geplanten Konzertreise des Philharmonischen Orchesters Luxemburgs (OPL) in die Volksrepublik China. Eigentlich schade, ist das OPL doch ein wichtiger Botschafter und kultureller Imagepfleger unseres Landes. Die Konzertreisen des OPL sind auch wie es heute heißt „Nation branding“!
Auch die Ausstellung der UNI Luxemburg über den Ersten Weltkrieg wurde Opfer der Sparabsichten von Blau-Rot-Grün! Ein Stück Zeitgeschichte wird damit der Öffentlichkeit vorenthalten, obwohl diese schwierige und unbekannte Zeit nicht unwichtig ist, um die Entwicklungen, Partikularitäten der Jahre 1914-18 und die Frage der nationalen Identität besser verstehen zu können.
Kultur schafft Brücken über Grenzen hinaus und zwischen Generationen. Kultur schafft soziale Kohäsion, bringt Jung und Alt zusammen. Daher darf der Stellenwert der Kultur und Kulturschaffenden nicht unterschätzt werden.
Das Kulturministerium will nun alle Konventionen mit den Kultureinrichtungen kündigen.
Eigenwert der Kultur
Wir versperren uns nicht notwendigen Sparmaßnahmen! Natürlich ist es angebracht und richtig, Konventionen zu überprüfen und gegebenenfalls neu auszurichten und neu zu definieren. Doch, welche Kriterien liegen diesen Schritten zugrunde? Was ist die Philosophie der Kulturpolitik? Welche Richtung will die Regierung einschlagen?
Ehe (Bevor) man Konventionen kündigt, sollte man klar definieren wo die kulturelle Reise hingehen soll. In der Kulturszene braucht man keine Unsicherheit, sondern Freiraum für Kreativität.
Kultur hat ein Recht auf öffentliche Gelder. Und die Sparpläne der Regierung dürfen nicht zu einer einfachen Aushöhlung der kulturellen Veranstaltungen oder der Kulturschaffenden führen. Man kann kein Museum, kein Theater ohne öffentliche Gelder führen, wohl wissend, dass gute Kulturpolitik nicht nur eine Frage der Finanzen ist.
Deshalb will die CSV die Regierung in der Abgeordnetenkammer über Kulturpolitik interpellieren. Wir wollen eine Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Kulturpolitik, wir wollen Klarheit über die angewandten Kriterien bei der angekündigten Sparpolitik.
Kultur ist eine Bereicherung für die Gesellschaft und für das Land. Wir leben nicht nur durch unseren Wirtschafts- und Finanzstandort, sondern auch durch unsere multikulturelle Gesellschaft und ihre kulturellen Angebote.
Wir wollen diesen Stellenwert in seiner ganzen Bandbreite stützen.
Claude Wiseler
beigeordneter Präsident der CSV-Fraktion