Schluss mit der Salami-Taktik

Marc Spautz: „Klare, eindeutige Antworten fehlen.“
Ende März fand im Vorfeld der Stahltripartite eine Interpellation über die Entwicklungen im Luxemburger Stahlsektor auf der Tagesordnung!

Schluss mit der Salami-Taktik

Für die CSV intervenierten Fraktionspräsident Marc Spautz und der CSV-Deputierte Robert Weber. Beide Redner schätzen die Lage als sehr schwierig und delikat ein. 

Die Zukunft der Stahlindustrie in Luxemburg steht auf dem Spiel, dies mit dem Blick auf die Bekanntgabe, dass der Stahlstandort Schifflingen auf bestimmte Zeit still gelegt wird. Derweil die Zukunft von Rodange auch nicht als rosig zu bezeichnen ist. Man soll nicht in Nostalgie verfallen, doch müsse man klar erkennen, dass auf dem Altar des Profitdenkens die Arbeiter ins zweite Glied zurückgedrängt werden. So sprachen beide von einer zweifelhaften Betriebskultur von ArcelorMittal. 

Stellenwert Stahlindustrie

Marc Spautz erinnerte in seiner Rede an den Stellenwert der Stahlindustrie. Vom Agrarland hat Luxemburg sich dank dieses Zweiges zu einem Industrieland entwickelt. Viele Menschen verdienten ihr Brot auf der „Arbed“. Beschäftigte der Stahlriese in den vergangenen Jahren bis zu 30 000 Mitarbeiter, so sind es heute mit knappen 6 000 weit weniger. Obwohl die Stahlindustrie einen strukturellen Wandel vollzog, sowohl technisch-administrativ wie auch was den Produktionsbereich betrifft, gab es immer Perspektiven und Zukunftschancen. Der Wechsel vom klassischen Hochofen zum Elektrostahlwerk wurde vollzogen. Auch in diesen Zeiten waren die Stahlbetriebe von Schattenseiten getrübt. Doch dank der Solidarität konnte die Krise überwunden werden. Heute ist das Schicksal der Beschäftigten wesentlich diffiziler und gefährdeter. 

Welche Zukunft für den Stahlsektor?

Auf die Fragen: „Was sind ihre Erwartungen für die Zukunft? Tragen die Resultate der Stahltripartite Ihren Vorstellungen Rechnung?“ kommentierte der Fraktionspräsident die Situation mit diesen Worten: „Die Tripartite und das Abkommen lux 2016 hat das positive, dass sich die Sozialpartner und die Regierung auf ein Abkommen einigen konnten. Ich hätte mir allerdings klarer und eindeutigere Aussagen zu den Stahlstandorten Rodange und Schifflingen erhofft. Zwischen den Zeilen erkenne und lese ich leider die Schließung von Schifflingen.“

Positiv wertete Marc Spautz jedoch die Tatsache, dass der Personalabbau ohne Entlassungen vor sich geht. Die Lage für die Betroffenen ist schon schwierig genug, wird jedoch damit abgefedert. Doch Stellenabbau bleibt Stellenabbau! Und das ist und bleibt für jeden eine Belastung. In seiner Rede bereits forderte der CSV-Fraktionssprecher Investitionsgarantien. „Ich habe mir von der Stahltripartite diesbezüglich mehr erwartet und bin enttäuscht, dass die Zusage in puncto Investitionen doch sehr bescheiden ausgefallen sind", so Marc Spautz, der als von einer Art Salami-Taktik sprach. Antworten, die so nicht annehmbar sind.

Als echter Schifflinger bedauert er natürlich ganz besonders die Situation des Schifflinger Standortes: „Ech sinn zu Schëffleng gebuer an opgewuess. Vill Frënn a Bekannten hunn op der Schmelz geschafft. Et deet wéi ze gesinn, wat sech elo zu Schëffleng ofspillt.“