Sowohl bei der Debatte am vergangenen Dienstag im Parlament als auch bei der Stahltripartite am Mittwoch ging es um den Industriestandort Luxemburg und um seine Zukunft.
Die schleichende Desindustrialisierung birgt eine große Gefahr. Dies gilt besonders für ein Land, dessen Wirtschaftsgefüge stark von einem einzigen Sektor, dem Finanzsektor, abhängig ist. Deshalb braucht die Luxemburger Wirtschaft im Interesse einer aktiven Beschäftigungspolitik industrielle Vielfalt.
Genau deshalb müssen wir uns mit aller Kraft für den Erhalt der Stahlindustrie einsetzen und an die soziale Verantwortung von Arcelor Mittal appellieren.
Aber nicht nur bewahren ist wichtig. Mit Blick nach vorn müssen wir auch ausbauen und nach neuen Wegen suchen. Dies ist eine nicht nur für unser Land sondern auch für die Großregion prioritäre Debatte.
Es gibt durchaus noch Möglichkeiten, die es auszuloten gilt. Im traditionellen Industriebereich. Beispielsweise im Sektor der Weiterverarbeitung oder im Logistikbereich sowohl was den Luft- wie auch den Schienen-frachtumschlag angeht. Eine wichtige Piste in dem Kontext ist auch das nationale Logistikzenter zwischen Düdelingen und Bettemburg.
Zu den zusätzlichen Aktivitätsnischen, die noch stärker erschlossen werden können, gehören ohne Zweifel die Ökotechnologie, die Informationstechnologien und im Rahmen der Forschung die Biomedizin.
Auch über die Vernetzung einzelner dieser Bereiche ist eine Diversifizierung der Wirtschaft zu erreichen.
Dabei darf man nicht vergessen, dass angemessene Rahmenbedingungen die Voraussetzung sind für eine Steigerung der Attraktivität und für die Festigung des Wirtschafts- und Industriestandortes Luxemburg.
Bei allem aber was wir tun, dürfen wir niemals aus den Augen verlieren, dass die Industrie jener Motor sein muss, der bestehende Arbeitsplätze sichert und neue schafft. Den Menschen, die arbeiten wollen, sind wir verpflichtet. Dieser Verantwortung ist die CSV sich bewusst.
Von Parteipräsident Michel Wolter