Der CSV Nationalkongress findet in einem Moment statt, in dem die Welt den Atem anhält. Die Naturkatastrophe in Japan gefolgt von dem Risiko einer nuklearen Verseuchung hat einen Schockzustand bewirkt, der mit dem 11. September vergleichbar ist. Unsere Solidarität mit den Menschen in Japan ist gefordert.
Die dramatischen Ereignisse zeigen, wie schnell und wie radikal eine moderne, scheinbar gegen alle Risiken abgesicherte Gesellschaft zu Fall kommen kann. Mehr Bescheidenheit lautet eine Lehre, die aus den Geschehnissen der vergangenen zehn Tage zu ziehen ist.
Unbegrenztes Wachstum und dauerhafte Wohlstandsanhäufung sind keine Naturgesetze, auch nicht in Luxemburg. Das wird eines der Kernthemen des heutigen CSV Kongresses sein. Um das Erreichte zu konsolidieren und auf sicheren Fundamenten weiterzuentwickeln, führt kein Weg an tiefgreifenden Reformen vorbei.
Sozialleistungen müssen so gestaltet werden, dass auch künftige Generationen noch verlässlich auf sie zählen können. Der Staatsapparat ist so zu organisieren, dass er die Erwartungen erfüllt, die in einer modernen Gesellschaft an ihn gerichtet werden.
Die Territorialreform muss zum Abbau von regionalen Ungleichgewichten führen. Die Anstrengungen, um den öffentlichen Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, müssen fortgesetzt werden. Wir können es uns nicht erlauben, auf Dauer über unsere Verhältnisse zu leben.
„E kloere Bléck fir eist Land“ lautet das Motto des CSV- Kongresses. Die Herausforderungen und Zukunftsthemen zeichnen sich klar ab. Die CSV wird sich anlässlich ihres heutigen Nationalkongresses intensiv mit ihnen befassen.
von Michel Wolter, Parteipräsident