Index, Wasser und mehr

Auftakt der „CSV on Tour“-Informationsabende in Linger

VON NATHALIE ROVATTI 

200 interessierte Zuhörer waren zur Auftaktveranstaltung der „CSV on Tour“-Informationsabende am Montag ins Mehrzweckzentrum nach Linger geströmt. Während der Fragerunde, bei der CSV-Abgeordnete Rede und Antwort standen, wurde auch teils recht kontrovers diskutiert. Ein Teil der Anwesenden scheute nicht, verschiedene der geplanten Sparmaßnahmen der Regierung infrage zu stellen. Ersichtlich wurde auch, dass es die Index-Frage ist, die die Bürger am meisten zu beschäftigen scheint.

Ein offenes Ohr für die Anliegen und Ängste der Bürger haben – das ist das Ziel dieser „CSV on Tour“-Reihe, die im Anschluss an die Rede von Premierminister Jean-Claude Juncker zur Lage der Nation stattfindet.

Nach der Begrüßung durch den Niederkerschener Sektionspräsidenten Frank Pirrotte stellte Sylvie Andrich-Duval als Vorsitzende des CSV-Südbezirks den Maßnahmen-Katalog der CSV-LSAP-Regierung zur Bewältigung der Finanzkrise und Ankurbelung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes noch einmal vor. Anschließend eröffnete Generalsekretär Marc Spautz, der an diesem Abend die Rolle des Moderators übernahm, die Fragerunde.

Neben Marc Spautz und Sylvie Andrich-Duval stellten sich Minister François Biltgen, die Deputierten Christine Doerner, Félix Eischen, Gilles Roth und Robert Weber sowie Parteipräsident Michel Wolter den Fragen des Publikums.

Das dominierende Thema war die Index-Frage, doch auch die Teuerung des Wasserpreises und die Maßnahmen, die den Wohnungsbau betreffen, wie etwa der Wegfall des „bëllegen Acte“, sorgten für Diskussionstoff. Es wurden Befürchtungen über weitere zusätzliche Kosten ausgedrückt, die in den Sparmaßnahmen nicht enthalten seien und dennoch auf die Bürger zukämen, so u. a. der Wasserpreis. Mit dem „gedeckelten“ oder „sozialen“ Index zeigte sich die Mehrheit der Anwesenden im Saal einverstanden.

Nicht nachvollziehen konnten einige aber die Haltung der CSV, weitere Gesprächsrunden zu diesem Thema in den Herbst verschoben zu haben. Marc Spautz unterstrich, dass eine Lösung nur im Dialog mit allen Beteiligten gefunden werden könne. Sollte man sich nicht einigen können, dann – und erst dann – sei es an der Regierung und den gewählten Volksvertretern, auf Krautmarkt ihre politische Veranwortung zu übernehmen. „200 Leute im Saal sind für mich ein Zeichen, dass sich etwas bewegt in diesem Land“, meinte Michel Wolter in seinem Schlusswort. Luxemburg habe ein Kompetitivitätsproblem. Die Zahl der Arbeitslosen sei binnen zwei Jahren von 10 000 auf 15 000 gestiegen, davor könne man die Augen nicht verschließen, so der CSV-Parteipräsident.

Die Staatsfinanzen sanieren („well du kanns net méi Suen ausginn, wéis du der hues“) und die Position der Betriebe stärken, damit diese Arbeitsplätze schaffen und erhalten, bezeichnete Wolter als Prioritäten einer Politik, die langfristig auf das Wohl des Landes ausgelegt ist. „Krisen gab es auch in der Vergangenheit, aber es ist der CSV stets gelungen, die Lösungen zu finden, die für das Land richtig waren“, so Wolter abschließend.

Quelle: Luxemburger Wort, 19. Mai 2010