Eng Chance fir eis Jugend

Mitte September hat die Regierung ein Projekt mit den angepassten/neuen Maßnahmen, um Jugendliche in Beschäftigung zu bringen, auf den Instanzenweg gebracht. Marc Spautz, Vizepräsident der CSV Fraktion schreibt im Profil

Diese basieren auf Textvorlagen, die vom vorherigen Arbeitsminister François Biltgen ausgearbeitet und mit den Sozialpartnern diskutiert wurden. Auf der Grundlage ihrer Anmerkungen und Vorschläge wurde der ursprüngliche Text punktuell von der neuen Regierung angepasst.

Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit stand immer im Mittelpunkt des Interesses der CSV. Die Philosophie ist, dass die Jugendlichen prioritär einen festen Arbeitsplatz bekommen und nicht vom Arbeitsamt in Maßnahmen „geparkt“ werden, die ihnen keine direkten beruflichen Zukunftsperspektiven bieten und auch zum Teil in der falschen Hoffnung wiegen, bereits jetzt einen festen Arbeitsplatz zu haben.

Für qualifizierte Schulabgänger

Diese Instrumente, die von der vorherigen Regierung entwickelt wurden, hatten bei ihrer Ausarbeitung aber den Hintergrund einer Wirtschaft, die Arbeitsplätze schafft. Heute, vor dem Hintergrund eines Einstellungsstopps bei zahlreichen Unternehmen und einer schwachen Wirtschaft ist es so, dass sogar hochqualifizierte Jugendliche Schwierigkeiten haben, einen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen. Deshalb hat der damalige Arbeitsminister François Biltgen schon vor Monaten Vorschläge gemacht, einen neuen CIE-EP (Contrat d’initiation à l’emploi-expérience professionnnelle) einzuführen, um es qualifizierten Schulabgängern zu erlauben, auf eine rasche Art und Weise praktische Berufserfahrung zu sammeln. Zusätzlich werden die bereits bestehenden Maßnahmen aus dem Gesetzesprojekt 5611, also dem CAE (Contrat d’appui emploi), einer Maßnahme für den staatlichen Sektor, und dem CIE, einer Maßnahme für den privaten Sektor, gelockert.

Der neue CIE-EP sieht eine Entschädigung in Höhe des anderthalbfachen Mindestlohns vor, also in Höhe von 2 524 Euro. Dies soll es jungen Berufssuchenden erlauben, durch ein „Praktikum“ den ersten Schritt in einen festen Job zu machen. Es sind dies ausschließlich Krisenmaßnahmen, die in der Zeitspanne bis zum 31. Dezember 2010 vorgesehen sind. Damit unterstreicht die Regierung nicht nur, dass sie auf die Erholung der Wirtschaft vertraut, sondern sie bestätigt ebenfalls die Richtigkeit der Maßnahmen aus dem Gesetzesprojekt 5611 vor dem Hintergrund einer normalen Wirtschaftssituation.

Soziale Verantwortung der Arbeitgeber

Des Weiteren will die Regierung – übrigens in völliger Übereinstimmung mit den Sozialpartnern – den Jugendlichen den administrativen Aufwand des Arbeitsamt so weit wie möglich ersparen, weshalb insbesondere die neue Plattform „Anelo“ geschaffen wurde. Sowohl die Internetplattform als auch das gemeinsame Büro, das beim Centre de documentation sur l’enseignement supérieur (CEDIES) besteht, unterstreichen eine Tatsache: Nämlich, dass die Herausforderung, die aus dieser Krise erwächst, nur gemeistert werden kann durch die Zusammenarbeit von Hochschul- , Familien-, Arbeits- und Erziehungsministerium sowie des Arbeitsamtes.

Im Internet sollen Praktikumsplätze von den Arbeitgebern angeboten werden, während der Jugendliche dort über seinen Lebenslauf informiert. Auf diese Weise entsteht der direkte Kontakt mit dem potentiellen Arbeitgeber. Parallel dazu hat der Jugendliche durch die direkte Einbeziehung des Arbeitsamtes alle Rechte wie ein eingeschriebener Arbeitssuchender.

Der Erfolg dieser Maßnahme hängt einzig von der sozialen Verantwortung der Arbeitgeber ab, die verstärkt innovativ denken und Praktikumsplätze zur Verfügung stellen müssen. Deshalb erhalten sie eine massive finanzielle Unterstützung vom Staat und bekommen, im Fall einer direkten Anstellung des Jugendlichen nach dessen Praktikum, noch eine Prämie in Form einer zusätzlichen 30-Prozent-Beteiligung auf den bezahlten Entschädigungen ausbezahlt.

Den Jugendlichen auch in der heutigen Zeit eine Chance zu geben, das ist das grundlegende Prinzip dieser Maßnahmen.

Marc Spautz, Vizepräsident der CSV-Fraktion, CSV Profil, 17. Oktober 2009