Eine gerechtere Welt

Die Welt durchlebt eine schwierige Wirtschaftskrise. Viele Menschen, vor allem den Entwicklungsländern, werden in großes Elend geworfen. Die Dimension der Krise verlangt nach einem neuen Handeln. Von Dr.-Ing. Marcel Oberweis, CSV Profil, 21. März 2009

Da sich die Welt immer mehr zu einem „Dorf“ entwickelt, werden sich die Länder und die Völker zu einem fairen Dialog mit gegenseitigem Respekt verständigen müssen; die Alleingänge der großen Nationen sind endgültig vorbei. Die Sicherheit, der Wohlstand und die Stabilität werden als die Kernelemente dieser neuen Politik mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung angesehen.

Der Schutz der Umwelt und die Entwicklung der ärmeren Länder andererseits, gemäß den Entwicklungs-Millenniumszielen, bilden die Ausrichtung. Die ersten bleibenden negativen Anzeichen des Klimawandels lassen kein weiteres Abwarten zu. Den Aussagen der Wissenschaftler zufolge haben wir nur noch eine geringe Zeitspanne, bevor irreversible Schäden auftreten. Schuldzuweisungen sind nicht gefragt, sondern es bedarf der konkreten nachhaltigen Lösungsvorschläge und dies nach dem Motto: Innovationen statt Konfrontationen.

In einigen Drittweltländern sieht die Lage katastrophal aus. Die aktuelle Krise hat die Probleme der 2,8 Milliarden Menschen, die sich „mit weniger als zwei Euro pro Tag“ begnügen müssen, noch erhöht. Werden diese Menschen allein gelassen, dann wird das wichtigste Millenniumsziel, die Armut bis 2015 zu halbieren, grob verfehlt. Wir müssen erkennen, dass die Welternährungskrise unersättlich um sich greift und sich dazu auch noch die Wasserkrise gesellt. Wenn wir es jedoch schaffen, dass die Armen ihren Fuß auf die unterste Sprosse der Entwicklungsleiter setzen dürfen, dann werden sie die Kraft entwickeln, auch die folgenden Sprossen zu erklimmen. Der demokratische Aufbau muss zum zentralen Anliegen der Politik erkoren werden. Entwicklungspolitik ist auch Friedenspolitik. Alle können den Frieden erst dann genießen, wenn die Armut in allen Teilen der Welt abgeschafft ist. Den Kampf gegen die Armut werden wir nur durch globale Solidarität gewinnen.

Ohne ein langfristiges Konzept werden wir die geforderte nachhaltige Entwicklung jedoch nicht erreichen.

„Wer unsere Umwelt konsequent schützen möchte, der braucht sicherlich eine gehörige Portion Mut, ein solides Grundwissen, ein gutes Stehvermögen und eine langfristige Vision“. Wir werden unsere Politik auf diese Ziele abstimmen.

Dr.-Ing. Marcel Oberweis, CSV Profil, 21 März 2009