Mit PayPal verlegt der weltweit größte Online-Zahlungsdienstleister seinen Europasitz nach Luxemburg. DNR-Gespräch mit Kommunikationsminister Jean-Louis Schiltz
Der Coup mit PayPal kommt nicht von ungfähr. Es ist unterm Strich das Resultat besonders enger Kontakte von Verwaltungs- und Regierungsseite mit Verantwortlichen der eBay-Firmen. Politisch gesehen fällt die Verlegung des PayPal-Europasitzes in den Kompetenzbereich von zwei Ministern: Jean-Louis Schiltz für die Bereiche Medien und Kommunikation sowie Luc Frieden für die den Finanzplatz betreffenden Aspekte. Minister Jean-Louis Schiltz beantwortete dem Radiosender DNR diesbezügliche Fragen:
DNR: Wie kam die Verlegung des PaylPal-Europasitzes nach Luxemburg zustande ?
Jean-Louis Schiltz: Paypal ist eine Gesellschaft der Gruppe eBay. Ebay hat im September 2005 die Firma Skype aufgekauft, die hier gegründet wurde. Wir hatten auch schon vorher Kontakte zu eBay, die im November 2006 beschlossen hatten, sich in Luxemburg niederzulassen. Mit Paypal kommt der dritte Geschäftszweig hierher, der für die Finanzgeschäfte über Internet zuständig ist. Luxemburg ist ein attraktives Umfeld. Wir sind ein wichtiger Platz für den eCommerce geworden . Durch “Luxconnect” haben wir ein positives Umfeld geschaffen sowohl für die Konsumenten als auch für Unternehmen.
DNR: Mit wievielen Steuereinnahmen rechnet der Luxemburger Staat?
Jean-Louis Schiltz: Die Bank fügt sich in das Luxemburger System ein, sie wird wie alle anderen durch die CSFF kontrolliert, sie bezahlt Steuern wie alle anderen Banken auch. Der Erfolg einer neuen Bank in Luxemburg ist auch meinem Kollegen Luc Frieden zu verdanken, der viel Arbeit macht, um den Luxemburger Bankenplatz zu fördern .
DNR: Wieviele Arbeitsplätze werden geschaffen?
Jean-Louis Schiltz: Die drei Gesellschaften zusammen werden etwa 50 Leute beschäftigen .
DNR: Haben Sie noch weitere Asse im Ärmel?
Jean-Louis Schiltz: Sie wissen, dass ich nicht gerne über laufende Gespräche rede. Wir führen unsere Politik weiter. Ebay ist eine der Firmen, von denen es nicht viele auf der Welt gibt und wir sind auch nicht unzufrieden darüber , dass eBay den Weg nach Luxemburg gefunden hat.
Quelle: DNR, 15. Mai 2007