Wenige Monate vor dem Beginn der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft findet in Wien eine hochrangige Islam-Konferenz statt. Sie soll einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen den Kulturen leisten.
Wie die österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik betonte, soll durch die internationale Islam-Konferenz, an der unter anderem die Präsidenten Afghanistans und des Iraks teilnehmen, dem Eindruck eines Kampfes zwischen den Zivilisationen entgegengewirkt werden. Angesichts des gegenseitigen Misstrauens gelte es, die Vielfalt der islamischen Welt hervorzusteichen. Ein UN-Repräsentant wies darauf hin, wie sehr die Religionen im Lauf der Geschichte voneinander profitiert haben, so wie die europäische Zivilisation vom Wissen islamischer Gelehrter.
Weitere Themen der Wiener Islam-Konferenz sind die Position des Islam in einer globalisierten Welt, die spezifische Situation in den islamischen Ländern. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Teilnahme der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi.
Erörtert wird des Weiteren das Zusammenleben mit Muslimen im Westen. Zu den Ereignissen in Frankreich konstatierte die österreichische Aussenministerin, dass “dort ein gefährlicher Mix zu Tage getreten sei: Soziale Faktoren, Armut, mangelnde Perspektiven und Bildung, mangelndes soziales vertrauen insgesamt, die Thematik von Parallelwelten.” Die Aussenministerin betonte insbesondere, dass sich muslimische Religionsführer in Frankreich sofort für Entspannung eingesetzt haben.