CSJ-Nationalkongress in Bastendorf: Laurent Zeimet wurde als CSJ-Nationalpräsident verabschiedet. Gilles Bley übernimmt Vorsitz
Am Samstag wurde auf dem CSJ-Nationalkongress in Bastendorf Laurent Zeimet als Nationalpräsident der Christlich-Sozialen Jugend verabschiedet. Neuer Vorsitzender ist Gilles Bley, Generalsekretärin wird Mia Petitjean-Aouadi.
Nach zehn Jahren im CSJ-Nationalvorstand und fünf Jahren als Nationalpräsident zog Laurent Zeimet eine größtenteils positive Bilanz seiner Arbeit: “Wir haben gut gearbeitet und vieles erreicht.” Der scheidende Präsident sprach sich auf dem Kongress weiter dafür aus, als CSJ schwarz-grüne Koalitionen vorzubereiten.
“CSV zurück auf den Boden geholt”
Die CSJ habe sich innerhalb der CSV u. a. mit einem neuen Wahlsystem, mit der Idee einer ökologischen Steuerreform, mit der politischen Bildung und mit der Stärkung von Jugendorganisationen wie die CGJL durchsetzen können. Besonders stolz zeigte sich Laurent Zeimet über das Papier “Frësch Loft”, das maßgeblich von ihm mitgestaltet wurde. “Frësch Loft” habe manches in der CSV bewegt. Nicht zuletzt die Einführung einer Frauenquote oder die Gründung der “CSJ Schüler a Studenten”.
Weitere CSJ-Erfolge seien die Abschaffung des Aufnahmeexamens, die “Uni Lëtzebuerg” sowie die hohe luxemburgische Entwicklungshilfe. “Ich hoffe, dass die CSJ weiter die Gesellschaft verändern will und offen für neue Ideen bleibt. Merci an Äddi”, so die abschließende Botschaft des CSJ-Chefs.
Neuer Nationalpräsident ist nun Gilles Bley (30, Lehrer, Luxemburg), neue Generalsekretärin Mia Petitjean-Aouadi (32, Professorin, Diekirch). Beide erhielten als Ticket 40 Ja- und acht Nein-Stimmen. Ihre Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre sind die Großregion, eine verstärkte Jugendarbeit, mehr Mitglieder für die CSJ, das IVL, die “Uni Lëtzebuerg”, eine größere Dezentralisierung, die Zusammenarbeit mit europäischen Partnerverbänden sowie die Arbeit in der Luxemburger Jugendkonferenz CGJL.
“CSV steht schwach da bei zentralen Zukunftsthemen”
Keynote-Redner und CSV-Fraktionschef Michel Wolter plädierte für mehr vernetztes Denken und Handeln in der Politik. Die CSV stehe ziemlich schwach bei Themen da, für die sie in den vergangenen Jahren keine ministerielle Verantwortung getragen habe.
Zukunftsthemen sind für Wolter u. a. die Arbeitgestaltung zu Hause, die Klärung der Zweckfrage von Schule, eine kleine aber feine Uni Luxemburg, Umweltpolitik (“ohne Ausflüge ökologischen Wahnsinns”), die Zukunft der CFL sowie die Landesplanung als zentrales transversales Politikfeld der Zukunftsgestaltung in Luxemburg.
Wolter kritisiert DP und LSAP
Dabei müsse die CSV Farbe bekennen und nicht wie die DP “nur nichts machen wollen”. Dies sei bei der CSV auch nicht so schwer, da sie sich nicht wie die LSAP auf einer “andauernden Suche nach sich selbst” befinde.
Für CSV-Präsident François Biltgen haben die Christlich-Sozialen ihren Wahlsieg dem “magischen Dreieck” Juncker-Effekt, moderne Programmatik und dem Motiv des “séchere Wee” zu verdanken. Biltgen bedankte sich ausdrücklich bei der CSJ und bei Laurent Zeimet und Alexandra Bertemes für die erreichten 40 Prozent bei den Jungwählern.
Innenminister Jean-Marie Halsdorf rief die Gemeinden im Raum Ettelbrück-Diekirch dazu auf, endlich Nägel mit Köpfen in Sachen Nordstad zu machen: “Es wurde genug diskutiert. Es muss jetzt gehandelt werden.” Weiter kündigte Halsdorf das schnelle Umsetzen des Regionalplans Südwesten an.
Einstimmig verabschiedet wurde dann eine von Patrick De Rond vorgestellte Resolution, die für eine nachhaltige Entwicklung in Luxemburg plädiert. Weiter fordert die CSJ, dass jeder europäische Staatsbürger in Luxemburg zum Referendum über die EU-Verfassung zugelassen wird.
Abschied von verdienstvollen Mitgliedern
Abschließend wurden Ex-Vizepräsidentin und “verlässliche Stütze” Alexandra Bertemes, Ex-Vorstandsmitglied und “wandelnde CSJ-Bibliothek” Pascal Nicolay, Ex-Nationalpräsident Ady Richard sowie Ex-Schatzmeister und “Zahlenspezialist” Pascal Zeihen aus der CSJ verabschiedet.
Der neue Nationalvorstand der Christlich-Sozialen Jugend setzt sich wie folgt zusammen: Claude Clemes (Bergem), Karin Delmarko (Sanem), Alain Fairon (Echternach), Fabienne Gaul (Itzig), Ben Haas (Luxemburg), Claude Hoffmann (Hesperingen), Alain Schank (Michelau), Jean-Paul Schmitz (Ettelbrück), Georges Weber (Peppingen), Michel Weimerskirch (Schifflingen) und Marc Weydert (Beidweiler).
Luxemburger Wort vom 11.10.2004