Parteipäsident François Biltgen: “Wir müssen weiterhin, die Arbeitssuchenden zu den offenen Stellen bringen und umgekehrt. Seit Jahren haben wir viele Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht.Mir hunn et ugepakt a mir maachen weider. CSV. De séchere Wee. Lëscht 5.”
“Arbeit” und “Beschäftigung” werden oft in einem Atemzug genannt. Dabei sind sie wohl verwandt, jedoch nicht wesensgleich. In unserem Land steigt die Beschäftigung stetig, dennoch finden immer mehr Menschen keine Arbeit.
Arbeitslosigkeit soll denn auch eines der Hauptwahlkampfthemen sein, sagen die Meinungsforscher. Das müsste schon stimmen. Denn viele unter uns waren einmal arbeitslos, oder kennen einen Arbeitslosen oder haben Angst vor Arbeitslosigkeit. Wohl haben wir noch immer die niedrigste Arbeitslosenquote in Europa, doch die Arbeitslosen sind kein fester Block.
Obwohl die Zahl der Arbeitssuchenden im April um 89 Einheiten gesunken ist, sind 1 345 neue Antragsteller beim Arbeitsamt vorstellig geworden. Das heißt im übrigen, dass 1 434 ehemalige Arbeitssuchende im Monat April das Arbeitsamt verlassen haben, das heißt im Prinzip eine Stelle gefunden haben! Die nackten Statistiken sagen also nicht alles aus.
Erstaunlich jedoch, dass im Wahlkampf immer wieder die Beschäftigung, also die Schaffung von Arbeitsplätzen, als Allheilmittel gepriesen wird. Die LSAP schreibt schwarz “CSV/DP: 70% méi chômage” auf rot: LSAP: Nei Aarbechtsplazen”. Boufdeg! So einfach ist es.
Die DP, deren Programm nun wirklich fast nichts über Arbeitslosigkeit erzählt, sieht das noch viel einfacher: Als “Engagement” für die nächste Legislaturperiode sagt sie “43.000 nei Aarbechtsplazen”, weil “tëschent 1999 an 2004 hu mir (DP? oder die Regierung oder aber vielleicht die Wirtschaft?) 43.000 Aarbechtsplazen geschafen.”. Daher: “Mir setzen eis dat selwecht Zil bis 2009 a bauen de Chômage parallel of”. Also: “copy/paste” und alles läuft von selber. ?? Dazu ist einiges zu kommentieren!
Erstens ist die Arbeitslosigkeit in den letzten fünf Jahren gestiegen, obwohl 43 000 zusätzliche Plätze geschaffen wurden. Zweitens: Die Schaffung von 43 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen 2004 – 2009, würde im Endeffekt, da die Beschäftigung 2004 höher als 1999 liegt, in Prozenten ausgedrückt, weniger Beschäftigungszuwachs und folgerichtig weniger Wirtschaftswachstum als 1999 – 2004 bedeuten! Und so was schreibt eine so genannte Wirtschaftspartei.
Außerdem dekretiert man nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen von oben, und es ist auch kein Minister “der sie suchen geht”, sondern man schafft die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür. Das hat die CSV/DP-Regierung gemacht. Immerhin wird bei uns im Gegensatz zu Nachbarländern noch Beschäftigung geschaffen, dies trotz schwieriger Wirtschaftslage.
Schließlich aber: Es genügt nicht, Arbeitsplätze zu schaffen, um die Arbeitslosigkeit zu lindern. Laut STATEC bräuchten wir ein Wirtschaftswachstum von 5,5% damit die Arbeitslosigkeit “automatisch” zurückginge. Also viel mehr als 43 000 zusätzliche Stellen.
Der WSR schreibt es schwarz auf weiß: “L’augmentation du chômage au Luxembourg n’est pas la conséquence d’une création insuffisante d’emplois, mais d’une inadéquation croissante des demandeurs d’emplois résidents aux emplois offerts dans le contexte de la concurrence transfrontalière.”
Das heißt: Wir müssen weiterhin, die Arbeitssuchenden zu den offenen Stellen bringen und umgekehrt. Seit Jahren haben wir viele Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht.
Mir hunn et ugepakt a mir maachen weider.
CSV. De séchere Wee. Lëscht 5.
François Biltgen
CSV-Präsident