„Fir datt jidder Eenzelne seng Chance kritt!“

Die CSV-Abgeordnete Ferny Nicklaus-Faber zieht Bilanz

Profil: “Wéi gesäit Äre Bilan als Deputeiert aus?”

Ferny Nicklaus-Faber: “Seit Jahren stehen die Unterstützung und die Förderung der Familien und Frauen im Mittelpunkt der politischen Aktion der CSV. In dieser Legislaturperiode war ich Berichterstatterin zu wichtigen familien- und frauenspezifischen Gesetzen, so zum Beispiel das Gesetz über den “délégué(e) à l’égalité”, das Gesetz zum Schutz der Gesundheit und der Sicherheit von Schwangeren, Wöchnerinnen und stillenden Müttern am Arbeitsplatz, das Gesetz zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt, das Gesetz zur Schaffung des “Ombuds-Comité fir d’Rechter vum Kand”, sowie über die Reorganisation der staatlichen Kinderheime.

Außerdem war ich auch Berichterstatterin von verschiedenen Orientierungsdebatten zum Thema Frauenpolitik und Chancengleichheit zwischen Mann und Frau, u.a. betreffend die Dossiers “Der Schutz der Würde von Mann und Frau am Arbeitsplatz”; “Die Frauen und die Wahlen von 1999”; “Schutz vor häuslicher Gewalt”; “Die wirtschaftliche und soziale Lage der Frau” und “La dimension du genre dans l’éducation, la formation et l’emploi”.

Profil: “Wat ass Iech besonnesch wichteg gewiecht?”

Ferny Nicklaus-Faber: “In meiner täglichen Arbeit als Abgeordnete habe ich immer versucht, die Frauenpolitik nicht aus einem feministischen Blickwinkel zu betrachten. Ich sehe die in Luxemburg geleistete Frauenpolitik mehr als Familien- und Gesellschaftspolitik. Deshalb habe ich in den letzten fünf Jahren ständig versucht, die Frauen- mit der Familienpolitik zu verknüpfen und gemeinsame Lösungs- und Verbesserungsvorschläge in die Abgeordnetenkammer einzureichen.”

Profil: “Wat muss eng nächst Prioritéit sinn?”

Ferny Nicklaus-Faber: “In Zukunft müssen wir dafür sorgen, dass im Falle einer Scheidung jeder Partner Anspruch auf eine eigene Rente bekommt. Die während der Ehe erworbenen Rentenansprüche müssen zugunsten des nicht berufstätigen Partners aufgeteilt werden.

Unseren älteren Mitbürgern müssen wir auch in Zukunft eine optimale Gesundheitsversorgung garantieren. Deshalb plädiere ich für einen flächendeckenden Ausbau der Pflegehilfsdienste sowie die Einführung eines “Service d’Urgence de Nuit”, der die von älteren Mitmenschen zu Hause benötigte Hilfe auch nachts gewährleistet.

Ebenso sollen dezentrale Beratungsstellen für Familienangelegenheiten geschaffen werden, die die Familien unterstützen und beraten. Streit und Stress in der Familie wirken sich negativ auf die Kinder aus: Hyperaktivität und Dyslexie sind Krankheitsbilder von denen immer mehr Kinder betroffen sind. Auch ihnen muss durch spezialisierte Betreuungsstrukturen geholfen werden. Wir wollen unserem Motto: “Fir datt jidder Eenzelne seng Chance kritt!” gerecht werden.”