Kürzlich hat sich das Luxemburger Wort bei der CSV Deputierten Ferny Nicklaus-Faber zur Gesetzvorlage 5174 über die staatlichen Kinderheime erkundigt:
Das aktuelle Kurzinterview im Luxemburger Wort von 19 Februar 2004.
Kürzlich hat sich das Luxemburger Wort bei Ferny Nicklaus-Faber (CSV-Deputierte) zur Gesetzvorlage 5174 über die staatlichen Kinderheime erkundigt:
LW :
Die Schaffung einer gesetzlichen Basis war nach 20 Jahren längst überfällig.
Ferny Nicklaus:
Es ist in der Tat bedauerlich, dass sich die gesetzliche Reglung der Aufgaben und Personalstruktur so lange hingezogen hat. Mir bleibt als einzige Erklärung für dieses seit Anfang der achtziger Jahre währende Vakuum, dass Kinder in unserer Gesellschaft nicht die erste Priorität darstellen.
LW:
Welche Institutionen sind denn nun von der Anpassung betroffen?
Ferny Nicklaus:
Bei der Reform geht es um acht Kinderheime, die der Staat seit 1981 in Düdelingen und Schifflingen betreibt. Die sozio-edukativen Strukturen in Dreiborn und Schrassig fallen nicht unter die Gesetzgebung. Der Umzug in die Minetteregion erfolgte 1981, als im Centre du Rham in der Hauptstadt nur mehr ältere Menschen betreut wurden.
LW:
Wie viele Kinder werden dort betreut?
Ferny Nicklaus:
An beiden Orten wird mit rund 70 Kindern gearbeitet. Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die Eltern einbezogen werden. Eltern, die oftmals gesundheitlich und finanziell mit ihren Erziehungspflichten überfordert sind. Es entsteht gewissermaßen eine Beziehung Eltern-Heim-Kind – zeitlich begrenzt und freiwillig. Denn die Heime müssen die Kinder nicht aufnehmen.
LW:
Der Staatsrat hat in seinem Gutachten eine Altersgrenze von 21 Jahren vorgeschlagen.
Ferny Nicklaus:
Die Kommission hat diesen Vorschlag nicht berücksichtigt. Oftmals haben die Jugendlichen zu dem Zeitpunkt ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen und sie würden unnötigerweise mit neuen sozialen Schwierigkeiten konfrontiert. Stattdessen plädierte der Ausschuss für so genannte Zwei-Phasen-Strukturen, wo sich jene jungen Erwachsene auf eine begleitende Betreuung stützen können. Davon sind derzeit etwa 15 junge Menschen betroffen.