Frunnes Maroldt, CSV-Fraktionssprecher im Eschstadtrat zur aktuellen Entwicklung in der Minettemetropole.
Wahlen 2000, noch am selben Abend wehte die rote Fahne über dem Escher Stadthaus. Endlich war man sie los diese lästigen Pfaffen, endlich konnte man eine fortschrittliche und zukunftsorientierte Politik betreiben.
Bei der Vorstellung des Koalitionsprogramms konnte es einem den Atem verschlagen. In wenigen Jahren würde Esch in eine moderne und richtungsweisende Stadt umgewandelt werden. Studien über Studien wurden in Auftrag gegeben, denn alles sollte besser werden.
Oktober 2003. Inzwischen wurden einige hundert Ausgaben der Hauspostille des bunten Schöffenrates in den Häusern verteilt, galt es doch, eine frohe Botschaft nach der anderen zu verbreiten. Tausend kleine Entchen wurden verteilt, man lud ein zu Brot und Spielen.
Was jedoch sagt der Escher Bürger zu all dieser Freude? “Es rumort in Esch”, konnten sie neulich lesen. Das so hochgepriesene Bürgeramt entpuppt sich als Tücke. Der “receveur communal” zieht sich zurück, auch in anderen Dienststellen macht sich Unzufriedenheit bemerkbar.
Wir fragen sie: Wie ist es möglich, dass innerhalb einiger Wochen sich bei hochmotivierten Beamten – schließlich meldeten sie sich ja alle freiwillig – eine solche Protestbewegung entwickelt? Die offizielle Interpretation: “Die waren es doch alle nicht gewöhnt zu arbeiten.” So einfach geht’s!
Die Escher CSV hat bereits vor Monaten vor einer solchen Fehlentwicklung innerhalb der Administration gewarnt. Diese Warnungen wurden jedoch nie ernst genommen. Stattdessen wurde großer Wert auf Imagepflege gelegt, und viele Escher Bürger glaubten, weil sie glauben wollten! Denn schließlich, wie sang schon Reinhard Mey, “weil es in der Zeitung steht”. Und Wunschträume verkaufen sich halt besser als Zahlen.
Sie meine Damen und Herren, die Esch besser kennen und vielleicht auch dort wohnen, Sie wissen bestens, worauf es ankommt, was die Lebensqualität einer Stadt ausmacht. Deshalb unsere Bitte an Sie, unterstützen Sie unsere Arbeit und Bemühungen. Denn wahre Escher wollen nur eins, “dat Bescht fir Esch”.
Frunnes Maroldt
Fraktionssprecher
P.S. Die rote Fahne wurde inzwischen durch bunte Designerfähnchen ersetzt, von denen eine stilisierte Frau Bürgermeister mit Brille herunterlächelt. Na, also?