Wirtschaftliche Kompetenz, soziale Verantwortung

Profilleitartikel von Präsident François Biltgen.

Ein Nationalkongress, zumal ein Wahlkongress, bedeutet immer einen Neuaufbruch. Er bedeutet vor allem auch Kontinuität mit der Vergangenheit. Und Vergangenheit bedeutet für die CSV Verantwortungsbewusstsein.

In kritischen Zeiten denkt die CSV nicht an Wahltermine, sondern an die Zukunft des Landes. In kritischen Zeiten übernehmen CSV-Politiker Verantwortung. So Pierre Werner im Jahre 1983, zusammen mit Jacques Santer und Jean-Claude Juncker, als es galt, dem Land einen hohen Solidaritätsakt abzuverlangen, um der Stahlindustrie ohne soziale Härte das Überleben zu sichern. Trotzdem – oder gerade deshalb – wurde die CSV 1984 vom Wähler bestätigt.

Neue Herausforderungen

Auch heute, wo unser Land vor neuen Herausforderungen steht, sind Politiker mit Weitsicht gefragt! Politiker, die sowohl für wirtschaftliche und finanzielle Kompetenz als auch für soziale Verantwortung einstehen. Politiker, die sich nicht durch momentane Stimmungen, sondern durch langfristige Visionen leiten lassen.

Die vorsichtige Finanzpolitik der Minister Jean-Claude Juncker und Luc Frieden wurde in der Vergangenheit immer wieder angefeindet. Die CSV würde das Geld horten, statt es zum Wohle der Bevölkerung auszugeben. Ohne diese vorsichtige Politik hätten wir jedoch heute keinen “Apel fir den Duuscht” in der Hand, sondern einen blauen Brief aus Brüssel. Und wir könnten nicht weiterhin über sozialpolitischen Ausbau nachdenken.

Mit Verantwortung

Der Entscheid der EU-Finanzminister über die Zinsbesteuerung bringt Absicherung für den Banken- und Finanzplatz. Natürlich wird sich dieser Platz, wie in vergangenen Jahren bereits öfters geschehen, wandeln. Ja, wandeln müssen!

Doch auch die Wirtschaft Luxemburgs muss sich weiterentwickeln. Und sie wird sich weiterentwickeln. Vor 20 Jahren nahmen Pierre Werner und anschließend Jacques Santer trotz Anfeindungen aus dem In- und Ausland die Verantwortung, unser Land ins Satellitenzeitalter zu führen. Heute ist das eine gute Voraussetzung, um unser Land wirtschaftlich weiter im Multimediageschäft zu diversifizieren.

Zwei weitere große Herausforderungen wird unser Land jedoch zu meistern haben:

die Landesplanung: Innenminister Michel Wolter setzt das kurz vor den Wahlen gestimmte Landesplanungsgesetz konsequent um. Beispiele gefällig: Industriebrachen, integriertes Verkehrs- und Landesplanungskonzept

die Ausbildung der Jugend; Humankapital wird für Luxemburg wichtiger denn je sein. Das von Ministerin Erna Hennicot-Schoepges vorgelegte Uni-Projekt wird dafür sehr wesentlich sein.

Natürlich sind das Vorhaben, deren Resultate erst längerfristig zu spüren sein werden und nicht am Wahltag.

Doch es sind diese Weichen, die wir heute stellen müssen , um unserem Land und seinen Einwohnern eine gesicherte Zukunft bieten zu können.

Auch nach dem Wahltag.

François Biltgen

CSV-Parteipräsident