Neujahrsempfang der CSV in Walferdingen

Neujahrsempfang der CSV in Walferdingen

“Erna Hennicot-Schoepges hat die CSV gefestigt und erneuert”.

Das neue Grundsatzprogramm und der bevorstehende Abschied von Erna Hennicot-Schoepges als Parteipräsidentin standen im Mittelpunkt der Ansprachen beim Neujahrsempfang der CSV am Dienstagabend im Centre Prince Henri in Walferdingen. Eine Veranstaltung, der wie gewohnt ein großer Publikumserfolg beschieden war: Mehrere Hundert Mitglieder und Vertreter befreundeter Organisationen nutzten die Gelegenheit, um die besten Wünsche auszutauschen und bei einem vorzüglichen kalten Büffet auf 2003 anzustoßen.

“Werte festigen und vermitteln” – nach Überzeugung von Generalsekretär Jean-Louis Schiltz gehört dies zu den wichtigsten Aufgaben einer politischen Partei. In der CSV sei die Besinnung auf die christlich-sozialen Werte im vergangenen Jahr groß geschrieben worden. Den vielen Militanten, ohne deren Beitrag das Grundsatzprogramm “Jidder Eenzelnen zielt” nicht zustande gekommen wäre, gebühre ein aufrichtiger Dank.

“Werte geben Orientierung”

Die Partei dürfe ihre Werte aber jetzt nicht “im Elfenbeinkästchen einsperren”, sondern müsse sie als Orientierungshilfe in der täglichen Praxis nutzbar machen. “Unsere Werte weisen über den Zeitgeist hinaus die Richtung an”, unterstrich Jean-Louis Schiltz und nannte zur Illustration zwei Beispiele: das Klonen von Menschen und das Verhalten im Straßenverkehr.

Für die CSV, so der Generalsekretär, gehe es in der Frage des Klonens schlicht um die Grundwerte einer humanistischen Gesellschaft. Jeder Mensch müsse einzigartig bleiben, weshalb es höchste Zeit sei für ein weltweites Verbot der reproduktiven Klonpraxis.

An einen fundamentalen Mentalitätswandel appellierten die 62 Todesopfer, die der Straßenverkehr 2002 gefordert habe. “Warum riskieren wir unser Leben mehr auf der Strasse als sonst wo?”, fragte Jean-Louis Schiltz, der sich für “mehr Verantwortung und Respekt uns und anderen gegenüber” aussprach.

Abschließend bedankte sich der Generalsekretär bei Erna Hennicot-Schoepges, die am 18. Januar 2003, beim Nationalkongress in Walferdingen, nach acht Jahren an der Parteispitze, ihr Amt an François Biltgen übergeben wird. Wie keine andere Person verkörpere die scheidende Präsidentin die Werte der CSV. “Ihr Einsatz war unermüdlich, ihr Enthusiasmus hat uns mitgerissen”, so Jean-Louis Schiltz. “Sie hat die CSV gefestigt, hat sie personell und programmatisch erneuert”.

“Der nächste Präsident ist der Richtige”

“Wir brauchen viel Freundschaft, ohne Freundschaft bringt die Politik nichts zustande”, begann Erna Hennicot-Schoepges ihre letzte Neujahrsrede als Parteichefin. Christlich-sozialen Politikern müsse es letztlich darum gehen, “die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen”. Die gemeinsamen Werte sollten sie davor bewahren, “Türen aufzustoßen, die man nachher nicht mehr schließen kann”.

Mit dem Jahr 2003 kündige sich der Wahltermin von 2004 an. Die CSV sei hierauf “bestens vorbereitet”. “Wir haben unser Haus in Ordnung gebracht”, vermerkte die Vorsitzende. Im neuen Jahr stehe “viel Arbeit vor der Tür”; man werde es “mit klarem Kopf” angehen.

Mit einem Dankeschön an Claude Wiseler und Jean-Louis Schiltz, die ihr als Generalsekretäre zur Seite standen, schloss Erna Hennicot-Schoepges ihre Intervention. Vorschlusslorbeeren hatte sie für Nachfolger François Biltgen parat: “Der nächste Präsident ist der Richtige für die CSV”.

(aus Luxemburger Wort / lop / 9.01.2003)